Libanons Präsident hält jüngste Krise für fast überwunden

Präsident Aoun (Mitte) traf vor einigen Tagen mit Premier Hariri (re.) und Parlamentspräsident Nabih Berri zusammen.
Präsident Aoun (Mitte) traf vor einigen Tagen mit Premier Hariri (re.) und Parlamentspräsident Nabih Berri zusammen.REUTERS
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Präsident Aoun gibt sich sicher: Premier Hariri bleibe selbstverständlich im Amt. Hariri war vor angeblichen Anschlägen nach Saudiarabien geflohen und ist nun wieder im Libanon.

Libanons Präsident Michael Aoun hält die jüngste Krise seines Landes für fast überwunden. Premierminister Saad Hariri, der mit seiner Rücktrittsankündigung Anfang des Monats Sorgen um einen weiteren Konflikt in dem fragilen Staat geschürt hatte, bleibe "selbstverständlich" im Amt, sagte das 82 Jahre alte Staatsoberhaupt der italienischen Tageszeitung "La Stampa" (Mittwoch).

"Die Krise wird in wenigen Tagen definitiv gelöst sein. (...) Wir haben soeben die Gespräche mit allen politischen Kräften innerhalb und außerhalb der Regierung abgeschlossen. Es gibt volles Einvernehmen", sagte Aoun. Hariri hatte Anfang November unter bisher ungeklärten Umständen von Saudi-Arabien aus seinen Rücktritt erklärt und damit Spekulationen ausgelöst, Riad habe ihn zu dem Schritt gezwungen. Aoun hatte den Rücktritt nicht angenommen. Nachdem Hariri vergangene Woche in den Libanon zurückkehrte, schob er seinen Rücktritt vorerst auf.

Zuletzt hatte der Regierungschef zu verstehen gegeben, sein Amt weiterführen zu wollen, falls die Schiitenmiliz Hisbollah auf seine Forderungen eingeht und sich nicht in Konflikte anderer arabischer Länder einmischt.

Der Hisbollah-nahe Aoun verteidigte die Miliz, der von Hariri und Saudi-Arabien vorgeworfen wird, in der Region Unruhe zu stiften. "Für die Libanesen ist die Hisbollah eine verteidigende Kraft, keine terroristische Partei." Es gebe keine Beweise, die die Terrorismus-Vorwürfe gegen die Miliz bestätigen würden.

(APA/dpa)

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