Warum Österreich zu wenig Ärzte hat

Ärztemangel in Österreich
Ärztemangel in ÖsterreichAPA/HELMUT FOHRINGER
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Das österreichische Gesundheitssystem ist im EU-Vergleich teuer und fragmentiert – das ist auch eine Folge von zu vielen Ärzten. Aber leiden die Spitäler nicht unter einem Ärztemangel?

Wien. Auf 1000 Menschen kommen hierzulande fünf Ärzte. Damit befindet sich Österreich im absoluten Spitzenfeld Europas, denn der EU-Durchschnitt liegt bei 3,6 Ärzten pro 1000 Einwohner. Gleichzeitig beklagt die Ärztekammer seit Jahren einen dramatischen, sich verschärfenden Ärztemangel. Was stimmt denn nun? Die wichtigsten Fragen und Antworten dazu.

1. Gibt es in Österreich wirklich einen nennenswerten Ärztemangel?

Ja, ohne Zweifel. Denn die Zahl der Ärzte pro 1000 Einwohner, die von der OECD regelmäßig veröffentlicht wird (zuletzt wieder vergangene Woche, siehe Grafik), ist nur bedingt aussagekräftig. Aus zwei Gründen. Erstens: Die Tätigkeiten österreichischer Ärzte bestehen immer noch zu rund 40 Prozent aus administrativen Aufgaben wie etwa Arztbriefe schreiben sowie der Dokumentationspflicht ihres Alltags. Dieser Anteil könnte problemlos halbiert werden, wie das in den meisten anderen Ländern üblich ist. Mehr Bürokratie bedeutet nachvollziehbarerweise die Notwendigkeit von mehr Ärzten.

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