„Historischer Schritt“ auf dem Gebiet der Krebstherapie

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In keiner Branche gab es in diesem Jahrzehnt so große Fortschritte.

Die Ärzte hatten Emily Whitehead bereits aufgegeben. Wenige Wochen nach ihrem fünften Geburtstag war sie an der akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL) erkrankt. Alle herkömmlichen Therapien schlugen fehl. Der Krebs kehrte nach der Chemotherapie zurück. Der letzte Versuch war das neue Medikament Kymriah, das vom Schweizer Pharmakonzern Novartis entwickelt wurde. Das Mädchen bekam das Mittel im Rahmen einer klinischen Studie im Kinderspital von Philadelphia verabreicht. Das Immunsystem spielte verrückt. Die Nebenwirkungen waren schlimm. Doch Emily Whitehead hat es geschafft. Auf ihrer Homepage steht: „Ich bin fünf Jahre krebsfrei.“ Kymriah gilt als neues Wundermittel und soll auch bald in Europa zur Verfügung stehen.

Das Besondere ist, dass hier erstmals genmanipulierte Körperzellen eingesetzt werden. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat das Mittel im September 2017 zugelassen. Die FDA sprach von einem „historischen Schritt“. „Mit der Möglichkeit, körpereigene Zellen eines Patienten so umzuprogrammieren, dass sie einen tödlichen Tumor angreifen, stoßen wir in neue Dimensionen der medizinischen Behandlung vor“, sagte ein Sprecher der FDA. Vor Kurzem beantragte Novartis bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis das Medikament in Österreich erhältlich ist. Dem Vernehmen nach wurden in Wien bereits Kinder im Rahmen einer Studie behandelt.

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