Mayröcker: Einsame Poetin, elegische Träumerin, ewige Kinderseele

Die Grande Dame der deutschsprachigen Poesie in ihrem „Zettelreich“.
Die Grande Dame der deutschsprachigen Poesie in ihrem „Zettelreich“.(c) Bruni Meya / akg-images / pictur (Bruni Meya)
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Seit mehr als sieben Jahrzehnten ist sie auf der Suche nach der Wahrheit der Sprache. Friederike Mayröcker ist eine stille, experimentierfreudige Dichterin.

Die Idylle, das Paradies, die Sommerfrische während der Kindheit. Hier in Deinzendorf bei Retz erfährt Friederike Mayröcker erste prägende Eindrücke für ihre spätere schriftstellerische Arbeit: „Ich saß mit einer Mundharmonika beim Brunnen vis-à-vis vom Haustor und habe zu spielen versucht, in einer traurigen Stimmung, wie ich sie heute noch brauche, um Schreiben zu können.“ Jeden Sommer verbringt das Mäderl bis zu ihrem elften Lebensjahr hier im Weinviertel zwei Monate auf dem Vierkanthof seiner Eltern.

Die Liebe zur Natur gräbt sich während der Sommerwochen auf dem Land in die Erinnerung Friederikes ein. Tiere und Blumen tauchen später immer wieder in ihren Texten auf: Hyazinthen, Schwertlilien, das Warten auf das Erblühen der ersten Fliederbüsche . . . Sobald es Frühling wird, würde sie auch heute noch gerne hinaus in die Natur fahren. Doch das ist für die Grande Dame der deutschsprachigen Poesie, die in siebzehn Tagen ihren 93. Geburtstag feiert, nicht ganz unbeschwerlich.

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