1:1 - Hängende Köpfe beim Herbstmeister

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Salzburg kann sich über das 1:1 gegen Austria nicht wirklich freuen, selbst der Herbstmeistertitel ist nur ein schwacher Trost. Dafür glaubt Violett, jetzt gegen AEK Athen reüssieren zu können.

Hängende Köpfe beim Herbstmeister sind in der Fußball-Bundesliga nicht allzu oft gesehen. Die Kicker von Red Bull Salzburg schlichen am Sonntag nach einem 1:1 bei der Austria dennoch alles andere als euphorisch vom Rasen. Während die vor der Partie schwer angeschlagenen Wiener den Ausgleich in letzter Sekunde wie einen Sieg feierten, gelobte der Meister Besserung und richtete den Blick nach vorne.

"Es ist ärgerlich, aber das Leben geht weiter. Wir nehmen den Herbstmeistertitel mit, aber das Endziel kommt erst im Sommer", sagte Salzburgs Reinhold Yabo. Sein Teamkollege Stefan Lainer ergänzte: "Vom Herbstmeistertitel kann man sich nichts kaufen. Wir müssen Sturm im Auge behalten." Salzburg geht nun punktegleich mit dem Verfolger aus Graz in die abschließenden zwei Ligarunden in diesem Jahr.

Die zwei Zähler mehr hätte Salzburg im Happel-Stadion locker mitnehmen können. Allein Stürmer Hwang Hee-chan ließ Chancen für zumindest zwei Tore liegen, wobei auch der Salzburger Patrick Pentz im Austria-Tor wie beim 0:0 im ersten Saisonduell einen Glanztag hatte. Einzig Andreas Ulmer (79.) bezwang ihn aus spitzem Winkel. "Der Gegner liegt mir offenbar einigermaßen", scherzte der 20-Jährige, der Osman Hadzikic als Nummer eins der Violetten wieder abgelöst hat.

Pentz wird auch Donnerstagabend (19.00 Uhr) in Wien gegen AEK Athen spielen, wenn es für die Austria um den Sprung ins Sechzehntelfinale der Europa League geht. Dafür ist ein Sieg über Griechenlands Spitzenreiter vonnöten. "Der Ausgleich war für den Kopf wichtig für das Spiel gegen Athen. Es ist wie ein Sieg, genauso wie beim Spiel in Salzburg", erklärte Pentz. Nach der Nullnummer Ende September hatte die Austria ein 2:2 in Athen geholt.

Christoph Monschein strich ebenfalls die positive Wirkung auf die bevorstehende Aufgabe hervor. "Was zählt ist, dass wir mit Herz aufgetreten sind", sagte der Angreifer, der den Ball in der vierten Minute der Nachspielzeit "mit letzter Kraft" unter die Latte drosch. Nach dem ob der lethargischen Vorstellung blamablen 0:1 in St. Pölten am vergangenen Mittwoch hatte Trainer Thorsten Fink seine Mannschaft in die Pflicht genommen. "Es ist etwas zurückgekommen, was der Trainer Woche für Woche sagt. Dass der Teamgeist aufrecht bleibt. Dafür sind wir belohnt worden", meinte Monschein.

Fink muss weiter auf das erste Erfolgserlebnis als Austria-Coach gegen Salzburg warten. Immerhin darf sich der Deutsche freuen, dass seine in der Tabelle nun fünftplatzierte Elf das einzige Bundesliga-Team ist, das Salzburg in dieser Saison noch nicht bezwingen konnte. "Das 1:1 kann uns tragen für das Spiel gegen AEK. Vielleicht gelingt die Überraschung und wir kommen weiter", gab Fink den Optimisten und teilte Lob für die Mannschaft aus: "Sie ist nicht so schlecht wie in St. Pölten."

Nach nur zwei Trainingseinheiten hatte der Austria-Coach seine Schützlinge gegen Salzburg mit einem neuen, defensiver angelegten System aufs Feld geschickt. Normalerweise richte er sich nicht gerne nach dem Gegner, betonte Fink. "Aber jetzt ging das nicht anders", sagte er mit Blick auf die lange Verletzungsliste der "Veilchen". Gegen AEK wird es Fink wieder mit der Stammtaktik versuchen.

Die Salzburger konnten ihre Siegesserie in der Meisterschaft nicht auf sechs Partien ausbauen. Für den von Fink in höchsten Tönen gelobte Marco Rose fühlte sich dies "nicht so gut an. Aber das sollte kein Beinbruch sein". Darauf angesprochen, dass seine Elf viele Möglichkeiten liegen gelassen habe, wiegelte Rose ab: "Chancen zu haben ist auch wichtig." Dass Ulmer als Außenverteidiger drei Tore in den jüngsten vier Pflichtspielen erzielt hat, sei ein Indiz dafür, dass Salzburg auf vielen Positionen torgefährliche Akteure habe.

Für die Mozartstädter geht es Donnerstag (21.05 Uhr) ebenfalls in der Europa League in Südfrankreich weiter. Salzburg reist dabei als bereits fix im Sechzehntelfinale stehende Mannschaft nach Marseille. Österreichs in der Gruppenphase noch ungeschlagener Meister will dennoch den vierten Sieg im sechsten Spiel. "Marseille ist noch wichtig. Vor einer großen Kulisse wird es zur Sache gehen, aber wir wollen die Party platzen lassen. Ergeben werden wir uns nicht", kündigte Lainer an

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