Erdogan und Macron wollen Trump in Jerusalem-Frage umstimmen

Der französische Präsident Emmanuel Macron und der türkische Präsident Tayyip Erdogan.
Der französische Präsident Emmanuel Macron und der türkische Präsident Tayyip Erdogan.(c) Reuters
  • Drucken

Der türkische und der französische Präsident wollen offenbar gemeinsam die USA überreden, die Entscheidung, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, zu überdenken.

Der türkische Präsident Tayyip Erdogan und der französische Präsident Emmanuel Macron wollen gemeinsam die USA dazu überreden, ihre Entscheidung, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, zu überdenken, sagte am Samstag eine dem türkischen Präsidenten nahestehende Quelle. Die beiden Staats- und Regierungschefs stimmten demnach während eines Telefonats zu, dass der geplante Umzug für die Region besorgniserregend sei. Türkei und Frankreich würden gemeinsam versuchen würden, die US-Entscheidung umzukehren.

Erdogan habe am Samstag mit den Präsidenten von Kasachstan, Libanon und Aserbaidschan über das Thema gesprochen, hieß es weiter. Am Mittwoch berief er in der Türkei eine dringende Sitzung der Organisation für Islamische Zusammenarbeit ein.

Trump verärgert seine Verbündeten

Präsident Donald Trumps Ankündigung vom Mittwoch hat die US-amerikanischen Verbündeten im Westen verärgert. Bei den Vereinten Nationen forderten Frankreich, Italien, Deutschland, Großbritannien und Schweden die Vereinigten Staaten auf, "detaillierte Vorschläge für eine israelisch-palästinensische Regelung vorzulegen".

Die Palästinenser gingen nach der US-Entscheidung auf die Straße. Demonstrationen fanden auch in Iran, Jordanien, Tunesien, Somalia, Jemen, Malaysia und Indonesien sowie vor der US-Botschaft in Berlin statt.

Der heikle Status der Stadt Jerusalem

Der Status von Jerusalem ist seit Generationen eines der größten Hindernisse für ein Friedensabkommen zwischen Israel und den Palästinensern.

Frankreich hat sich für die palästinensische Sache eingesetzt. Im Jahr 2014 verabschiedete die französische Nationalversammlung einen unverbindlichen Antrag, in dem die Regierung aufgefordert wurde, Palästina anzuerkennen. Die Regierung hat dies jedoch nicht offiziell getan. Paris hat in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass eine Zwei-Staaten-Lösung die Anerkennung Palästinas erfordert.

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Außenpolitik

Deutsche Regierung kritisiert antisemitische Proteste in Berlin

Die Verbrennung israelischer Flaggen sei bei aller Kritik an der Nahost-Politik der USA nicht gerechtfertigt, sagt Deutschlands Innenminister de Maiziere.
Demonstrator holds a Palestinian flag during clashes with Israeli troops near the Jewish settlement of Beit El near Ramallah
Außenpolitik

Nahost-Konflikt: Israels Premier wirft Europa Doppelmoral vor

Die Europa-Visite des Premiers Israels, Netanjahu, könnte zu keinem brisanteren Zeitpunkt erfolgen. In der islamischen Welt gingen indes die Proteste gegen die Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt weiter.
Mahmoud Abbas ist zu dringenden Gesprächen über die Jerusalem-Krise nach Ägypten gereist.
Außenpolitik

Jerusalem-Krise: Abbas trifft ägyptischen Staatschef Sisi

Abbas will den US-Vizepräsidenten Mike Pence bei dessen bevorstehendem Besuch im Westjordanland nicht treffen.
Die Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika Tel Aviv Israel 7 12 2012 Tel Aviv Israel PUBL
Außenpolitik

USA: „Ich bin ziemlich sicher, dass es keine Nahost-Strategie gibt“

Donald Trump sucht mit seiner Entscheidung, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, die Nähe zu jüdischen Geldgebern und christlichen Fundis. Um den Nahen Osten geht es nur in zweiter Linie.
KOALITIONSVERHANDLUNGEN ZWISCHEN �VP UND FP�: STRACHE
Außenpolitik

Strache will Botschaft verlegen

Nun schlägt auch FPÖ-Chef Strache vor, die österreichische Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu übersiedeln.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.