Der verpatzte Film am Schulskikurs.
Es war 1981. Oder doch 1982? Auf jeden Fall war es am Schulskikurs in St. Ulrich am Pillersee. Ich erlebte meinen ersten Kuss und das erste Mal „Star Wars“. Jeden zweiten Tag packte der Sportlehrer seinen Super-8-Projektor aus und zeigte uns am Abend Filme: Erinnern kann ich mich an „Flash Gordon“ und eben „Krieg der Sterne“ in einer völlig amputierten Version. Vermutlich ging auf eine Filmrolle nicht mehr drauf.
Jedenfalls endete Episode IV in der Super-8-Ausgabe mit der Flucht von Luke, Leia, Han und Chewbacca im Falken vom Todesstern. Vier TIE-Jäger mussten sie noch abschießen, und dann war der Streifen zu Ende. Dass das nicht der ganze Film war, wurde mir erst klar, als das VHS-Zeitalter anbrach. An jeder Ecke eröffneten in Wien Videotheken und brachten Hollywood ins Wohnzimmer. Erst dann entdeckte ich die ganze 4:3-Pracht von Episode IV in voller Länge mit der eindrucksvollen Schlussschlacht um Yavin 4. X-Wings, Y-Wings, TIE-Jäger, der TIE-Advanced von Darth Vader und die Explosion des Todessterns beeindrucken noch heute. Nur die Schlacht von Endor in Episode VI war noch spektakulärer.
Der Abspann der Leihkassette bewarb die Originalfassung im Kinoformat: Cinemascope auf Englisch statt 4:3 auf Deutsch. Die kaufte ich mir im Virgin Megastore auf der Mariahilfer Straße. Das war dann „Star Wars“ pur in der für damalige Verhältnisse besten Qualität für daheim.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.12.2017)