Am Donnerstag findet die Hauptversammlung der Hypo Alpe Adria statt, danach soll eine neue Führung für die Bank bestimmt werden. Sie soll die Bank neu aufstellen.
Ab Donnerstag wird die Republik Österreich - der seit der Notverstaatlichung per 30. Dezember die Kärntner Hypo Group Alpe Adria untersteht - auch im Aufsichtsrat in die Eigentümerrechte eintreten. Wie am Montag bekannt wurde, soll die dafür nötige Hypo-Hauptversammlung am 21. Jänner in Klagenfurt statt finden.
Das Hypo-Alpe-Adria-Kontrollgremium wird dabei wie berichtet auf vier Kapitalvertreter halbiert. Um die Personalien wird dem Vernehmen nach zwischen ÖVP und SPÖ immer noch gerungen. Nächster Schritt ist eine Vorstandsausschreibung durch den Aufsichtsrat. Erster Auftrag an die neue Führung: Neuaufstellung, Restrukturierung, Redimensionierung der angeschlagenen Bank.
Bankexperten und Wirtschaftsjuristen
Wegen der massiven Probleme auf dem Balkan, der juristischen Aufarbeitung der Hypo-Affäre und der anstehenden Redimensionierung der bisher sechstgrößten Bank des Landes sollten, so verlautet aus der Finanzbranche, dem Kontrollgremium idealerweise Bankexperten mit Südosteuropa-Expertise, Wirtschaftsjuristen bzw. Gesellschaftsrechtler angehören.
Die existenzbedrohende Kapitallücke in der Hypo Alpe Adria ist seit der Verstaatlichung der Bank Ende des Vorjahrs aufs erste geschlossen. Es gibt aber nach wie vor Bedarf an Eigenkapital. Wieviel abgerufen werden muss bzw. wie mit Risiko-Abbau Eigenkapital freigeschaufelt werden kann, ist noch Gegenstand weiterer Prüfungen und Berechnungen. Auch die Großbanken, denen in der Nacht der Verstaatlichung der Hypo im Dezember eine kumulierte 500 Mio. Euro Unterstützung abgerungen worden war, sollen eingebunden sein. Ins Kapitalrisiko will keine der Systembanken gehen. Reine Liquidität könnte aber zu wenig sein, der Kapitalbedarf soll wieder höher sein.
Bei der Hypo-Rettung am 14. Dezember wurde bekannt gegeben, dass die Alteigentümer zur Rettung 1,05 Mrd. Euro Kapital zur Verfügung stellen bzw. "umwidmen", davon 825 Mio. Euro von der BayernLB, 200 Mio. Euro vom Land Kärnten und 30 Mio. Euro von der Grawe. Der Bund sollte bis zu 450 Mio. Euro einschießen, womit der Bank in Summe 1,5 Mrd. Euro Kapital zur Verfügung stünden. Mit der Verstaatlichung und Rekapitalisierungszusage war eine Pleite verhindert worden.
(APA)