Sturm Graz. Franco Foda verabschiedete sich nach fast 20 Jahren mit seinem letzten Heimspiel aus Graz. Der Deutsche betonte seine Verbundenheit und dankte den Fans.
Graz. Die Augen wurden glasig, als Franco Foda nach dem 3:2-Sieg gegen St. Pölten von den Sturm-Fans minutenlang mit Sprechchören gefeiert wurde. Zum 175. und letzten Mal nahm der Deutsche am Samstag als Trainer der Grazer in der Merkur-Arena auf der Betreuerbank platz, ab 1. Jänner 2018 übernimmt er bekanntlich das österreichische Nationalteam. „Der Abschied war perfekt“, sagte Foda, dessen Mannschaft als einzige in dieser Saison vor Heimpublikum noch ungeschlagen ist. Der Erfolg gegen das Schlusslicht war jedoch lediglich das gelungene Beiwerk an diesem Abend.
Schon vor dem Anpfiff wurde Foda von der Klubführung und dem steirischen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer geehrt. Unter anderem bekam er vom Landespatron eine Bank aus Zirbenholz in Herzoptik geschenkt. „Die wird sicher in meinem Garten einen schönen Platz finden“, sagte Foda, wenngleich er anfügte, dass er durch den vollen Terminkalender als ÖFB-Teamchef demnächst wenig Zeit haben werde, sie gebührend einzusitzen.
Auch die Fans bedankten sich für fast 20 Jahre als Spieler und Trainer bei Foda. „Wie in jeder Ehe gab es Zwist und Freude ohne Ende – was bleibt ist eine schwarz-weiße Legende“ hieß es auf dem Transparent, das auf der Nordkurve entrollt wurde. „Das trifft es recht gut. Es gab viel Freude, viel Kritik ... das gehört einfach dazu zu unserem Job“, meinte Foda, der den Anhängern seinerseits eine flammende Rede nach dem Schlusspfiff widmete. „Ihr seid die besten Fans in Österreich. Ich liebe euch“, rief der 51-Jährige und tat seinen Wunsch kund, schon bald als ÖFB-Teamchef nach Graz zurückzukehren.
Am Dienstag wird es bei der klubinternen Weihnachtsfeier noch einmal emotional werden, ehe Foda am kommenden Sonntag auswärts bei der Austria sein letztes Spiel als Sturm-Trainer absolviert. Das Ende der gemeinsamen schwarz-weißen Geschichte muss dies aber nicht bedeuten, Stadt und Verein bleibt der Deutsche tief verbunden. „Sturm hat in unserem Leben immer eine große Rolle gespielt“, verwies Foda auf seine Familie. Auch bei seiner Frau und seinen Söhnen habe der Verein einen festen Platz im Herzen, versicherte er. (red)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.12.2017)