Nationalbank: Erhöhte Wachsamkeit bei Immobilienkrediten

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Österreichs Banken profitieren vom Aufschwung. Eine erhöhte Wachsamkeit sieht die Nationalbank bei der Vergabe von Immobilienkrediten angebracht.

Österreichs Banken verdienen wieder mehr. Dies zeigt der Finanzstabilitätsbericht, den die Nationalbank am Montag vorstellte. Zunächst profitieren die Banken vom allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung, aber auch von den Restrukturierungen der vergangenen Jahre. Im Zuge dieses Konsolidierungsprozesses reduzierte sich die Anzahl der Banken (Hauptanstalten) in den letzten fünf Jahren um fast ein Fünftel. Auch das habe nach Ansicht der Nationalbank zu einem gewissem Grad zu einer gesteigerten operativen Profitabilität beigetragen.

Die konsolidierten Gewinne der österreichischen Banken stiegen in der ersten Hälfte 2017 weiter an, auch bedingt durch anhaltend geringe Abschreibungen und Aufwendungen für Kreditrisikovorsorgen. "Die Profitabilität der österreichischen Tochterbanken in Zentral- und Osteuropa ist dabei weiterhin von großer Bedeutung. Die höchsten Gewinne wurden im ersten Halbjahr in der Tschechischen Republik, in Russland und Ungarn erwirtschaftet", so die Nationalbank.

Banken vergeben mehr Immobilienkredite

Die systemischen Risiken aus der Immobilienfinanzierung bleiben in Österreich nach Ansicht der Nationalbank begrenzt, wenn auch eine erhöhte aufsichtliche Wachsamkeit angebracht sei, da ein steigender Anteil der neu vergebenen Wohnbaukredite an private Haushalte relativ hohe Beleihungs-, Schuldendienst- und Verschuldungsquoten aufweise.

"Die österreichischen privaten Haushalte zeigten in ihrem Sparverhalten trotz niedriger Zinsen weiterhin eine starke Präferenz für hochliquide Anlagemöglichkeiten", schreiben die Experten der Nationalbank. Die Kreditvergabe an Haushalte sei leicht angezogen, wobei das Wachstum weiterhin primär durch Immobilienkredite getragen wurde. Die Anteile der Fremdwährungs- und der variabel verzinsten Kredite sei weiter zurückgegangen. Da das verfügbare Einkommen aber stärker angestiegen sei als die Verbindlichkeiten, sei die relative Verschuldung des Haushaltssektors leicht gesunken.

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