Der SC Wiener Viktoria mit Cheftrainer Toni Polster stellt den neuen Sponsor offiziell am Freitag vor, 30 Prozent der Einkünfte gehen an den gemeinnützigen Verein VIK Sozial.
Der Wiener Stadtligist SC Wiener Viktoria hat den größten Hanfproduzenten als Sponsor gewonnen. Die Flowery Field GmbH verkauft Hanfstecklinge als Hanfzierpflanzen und betreibt sechs Filialen in Österreich. Die Viktoria liegt unter Cheftrainer Toni Polster derzeit im Mittelfeld der Wiener Stadtliga, der vierthöchsten Spielklasse.
Seit 1931 steht der Traditionsverein für Fußball und soziales Engagement, deshalb steht auch diese Zusammenarbeit im Zeichen des guten Zwecks: 30 Prozent des Sponsorings werden in die Projekte der VIK Sozial fließen. Das Engagement reicht von Obdachlosenprojekten (u.a. Notschlafplätze) über Gewalt- und Suchtmittelprävention (Persönlichkeitsentwicklung, Sensibilisierung) bis zur kostenlosen Sozialberatung.
Die Wiener Viktoria betreut im Rahmen von 16 Nachwuchsmannschaften von U7 bis zur U18 rund 450 Kinder und Jugendliche aus 40 Nationen. Neben der Teilnahme am Sport steht die Vermittlung von Teamfähigkeit, Fairness und Toleranz im Vordergrund.
Als Verein in der deutschen Kreisliga schafft es der SV Oberwürzbach nur selten in die Schlagzeilen, diesen Sommer aber gelang der Coup: Pornodarstellerin Lena Nitro wurde als Trikotsponsorin angeworben. Ihr Name und die Adresse ihrer Webseite prangte jedoch nur für wenige Monate auf der Brust der Spieler, im November entschied der Verband, den Schriftzug zu verbieten. (c) Facebook/SV Oberwürzbach
Erstmals prangte 1973 ein Firmenlogo auf einem deutschen Fußballtrikot. Eintracht Braunschweig warb für das alkoholische Kultgetränk Jägermeister. Da derartiges Sponsoring damals noch verboten war, wurde der Hirsch dafür eigens ins Vereinswappen aufgenommen.
In den 1980er-Jahren warb der damalige Erstligist FC Homburg für einen Kondomfabrikanten - zu jenen Zeiten noch derart anrüchig, dass der Schriftzug auf den Fotos teilweise geschwärzt wurde.
Auch St. Pauli betrieb Werbung für Alkohol. Der Schriftzug von Whiskey-Hersteller Jack Daniels zierte um die Jahrtausendwende das Trikot der Hamburger.
Als Fortuna Düsseldorf in schwere finanzielle Nöte geriet, sprangen Berühmtheiten der Stadt ein. Die Musikgruppe "Tote Hosen" wurde kurzerhand Trikotsponsor und unterstützte den Verein mit einer Million D-Mark. Dafür schmückte zwei Jahre lang das Totenkopflogo der Band die Brust der Fortuna-Mannschaft.
Dass Leistungssportler nicht nur für Alkohol, sondern auch Zigaretten werben, bewies FK Austria Wien. Von 1977 bis 2004 bestand eine Kooperation mit der Austria Tabak, der Schriftzug "Memphis" zierte nicht nur die Trikots, sondern wurde sogar Teil des Klubnamens. (c) Helmut Fohringer
In Graz ist die Brauerei Puntigamer bis heute Trikotsponsor und Teil des offiziellen Vereinsnamens von Sturm Graz. (c) APA/ERWIN SCHERIAU (ERWIN SCHERIAU)
In Österreich und Deutschland wäre es wohl undenkbar in einem Trikot mit dem Schriftzug "Bimbo" aufzulaufen, gilt es doch als rassistisch konnotierte Herabwürdigung. Nicht aber für den mexikanischen Rekordmeister América, der von Grupo Bimbo, einem der weltweit größten Lebensmittelproduzenten mit Sitz in Mexiko Stadt, gesponsert wurde. Auch wie Atletico Madrid für ein ganzes Land zu werben, in diesem Fall Aserbaidschan, ist eher ungewöhnlich. (c) imago/ZUMA Press (imago sportfotodienst)
