Charlotte Roche verlässt überraschend Talkshow

Charlotte Roche lässt Co-Moderator Giovanni di Lorenzo allein
Charlotte Roche lässt Co-Moderator Giovanni di Lorenzo allein(c) AP (Joerg Sarbach)
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Erst im September hatte Charlotte Roche die Co-Moderation der deutschen Talkshow "3 nach 9" übernommen. Nun gab der Sender ihren Abgang bekannt. Zu den Gründen gibt es nur vage Äußerungen.

Nur vier Monate hat Charlotte Roches Rückkehr ins Fernsehen gedauert: Sie verlässt überraschend die NDR-Talkshow "3 nach 9" des öffentlich-rechtlichen Senders Radio Bremen. Zu den Gründen gibt es nur vage Äußerungen: Die Trennung erfolge in beiderseitigem Einvernehmen, zitiert der "Stern" den Sender. Demnach gibt Programmdirektor Dirk Hansen an, man habe unterschiedliche Auffassungen über die Sendung. "In einer solchen Situation ist es am besten, sich neu zu orientieren", wird Hansen zitiert.

Den Job als Moderatorin bei "3 nach 9" hatte die 31-Jährige erst im September vergangenen Jahres übernommen. Sie leitete die Talkshow als Nachfolgerin von Amelie Fried gemeinsam mit "Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo. Der Sender hoffte, mit Roche jüngere Zuseher für die Talkshow, die inzwischen seit 35 Jahren zu sehen ist, zu gewinnen.

Streit um "perverse Sau" im TV

Roche, Autorin des erotisch-provokanten Bestsellers "Feuchtgebiete" sorgte immerhin für medialen Wind: So empörte sich etwa die Lokalpolitikerin Elisabeth Motschmann von der CDU: Niemand dürfe bei Radio Bremen unterkommen, der sich selbst als "perverse Sau" bezeichne und eine analfixierte Romanfigur sagen lasse, sie könne sich Sex mit ihrem Vater vorstellen.

Die Quoten der Talkshow, der im Schnitt 1,5 Millionen Menschen in Deutschland zusehen, haben sich seit Roches Einstieg trotz des medialen Trommelfeuers nicht merklich verbessert.

Verschiedene Vorstellungen von Sendung

Die Entscheidung, "3 nach 9" zu verlassen, dürfte Roche allerdings selbst getroffen haben: "Wir haben gern mit Charlotte Roche gearbeitet und hätten auch der Entwicklung mehr Zeit gegeben", sagt Hansen. Doch die Moderatorin habe im Laufe der ersten fünf Sendungen festgestellt, dass ihre Vorstellungen sich nicht mit denen der Redaktion deckten. Nun muss Radio Bremen eine Nachfolgerin suchen.

(her)

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