Wohnen im Gewebe der Stadt

In guter Gesellschaft hält man Distanz und pflegt den Dialog. Das gilt auch für Stadträume: „In der Wiesen Süd“ in Wien-Liesing als gelungenes Beispiel.

Wer eine Wohnung kauft, kaufteinen Stadtraum mit. Dessen Qualitäten bestehen –neben dem Image, das ein Stadtteil über die Jahre erworben hat – in der Verkehrsanbindung, der Nahversorgung und dem Angebot an Grünflächen. Guter Stadtraum ist aber mehr: Er entsteht, wenn Bauwerke sich freundlich zueinander verhalten und eine Gebäudegesellschaft bilden, in der es respektvolle Distanz ebenso gibt wie intensiven Dialog.

In der traditionellen Stadt hat dieses Spiel von Distanz und Dialog Stadträume geformt, für die wir Namen haben: Straßen und Plätze, Höfe und Parks. Den Stadterweiterungsgebieten der 1960er- und 1970er-Jahre ist es nicht gelungen, auch nur annähernd so starke Begriffe zu prägen. Ihr Ideal war das Ensemble von Baukörpern, die frei in einem möglichst naturnah gestalteten Park stehen. In der Realität ist von dieser Vision in der Regel nur ein Abstandsgrün geblieben, für das sich niemand verantwortlich fühlt.

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