Nach der Übernahme der Wiener Conwert will Vonovia nun auch die österreichische Buwog mit rund 49.000 Wohnungen übernehmen.
Der deutsche Wohnimmo-Konzern Vonovia will sich nach der Übernahme der Wiener Conwert auch die österreichische Buwog mit rund 49.000 Wohnungen übernehmen. Am Montag kündigte Vonovia ein Übernahmeangebot an, das die Buwog mit 5,2 Milliarden Euro bewertet. Die Aktionäre sollen 29,05 Euro je Aktie erhalten, am Freitag notierten die Papiere bei 24,61 Euro. Buwog-CEO Daniel Riedl rät zur Annahme des Offerts.
Der Vollzug der Übernahme unterliegt der gesetzlichen Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent plus einer Aktie aller Buwog-Aktien sowie der kartellrechtlichen Freigabe in Deutschland und Österreich.
Die Buwog-Aktie ist an der Wiener Börse nach dem Übernahmeoffert mit satten 17,62 Prozent im Plus bei 28,94 Euro in die Sitzung am Montag gestartet. Zuvor war die Aktie vom Handel ausgesetzt.
Bei der Bewertung der Buwog mit rund 5,2 Mrd. Euro durch das avisierte Baroffert ist auch schon die mögliche Ausgabe neuer Aktien aus einer Wandlung einer Buwog-Wandelschuldverschreibung mitberücksichtigt, heißt es. Das geplante Vonovia-Angebot von 29,05 Euro je Buwog-Aktie entspreche einer Prämie von 18,1 Prozent auf den Börsenschlusskurs der Titel von Freitag vergangener Woche. Das Vonovia-Angebot werde sich auch an die Inhaber der Buwog-Wandelschuldverschreibungen richten, denen man in der ersten Annahmefrist je Bond im Nominale von 100.000 Euro in bar 115.753,65 Euro offerieren wolle. Ihr gesamtes Offert will Vonovia durch Fremdmittel finanzieren.
Riedl soll in Vonovia-Vorstand
Als Vereinbarung über eine Zusammenführung haben die beiden Unternehmen am Montag ein "Business Combination Agreement" abgeschlossen. Demnach soll Riedl Mitglied des Vonovia-SE-Vorstands werden, verantwortlich für Österreich und Development. Das Vonovia-Barangebot über 29,05 Euro je Buwog-Aktie soll Anfang Februar kommen.
Vonovia verwaltet derzeit 350.000 Wohnungen. Die Buwog kommt auf 49.000 Wohneinheiten, gut die Hälfte (55 Prozent) davon in Deutschland, etwa in den dynamisch wachsenden Metropolen Berlin und Hamburg. In Österreich ist die Buwog in Städten wie Wien, Graz, Klagenfurt, Salzburg und Villach vertreten. Damit wäre Österreich mit addiert rund 24.000 Wohnungen nachhaltiger Teil des Wohnimmo-Portfolios von Vonovia.
Der Zusammenschluss biete mit Blick auf die Geschäftsmodelle und Portfolios "einen strategischen Vorteil für beide Unternehmen", hieß es am Montag in einer Aussendung. Eine Zusammenführung biete "deutliche Vorteile für Mieter und Aktionäre beider Unternehmen". Vonovia selbst erwartet sich Kostenvorteile von rund 30 Millionen Euro pro Jahr.
Bei Erfolg des Übernahmeofferts wird der Vollzug bereits für Mitte März erwartet, heißt es seitens Vonovia. Im vergangenen März hatte Vonovia bereits die österreichische Conwert für rund 2,7 Mrd. Euro erworben. Das Squeeze-out mit Delisting von der Wiener Börse erfolgte bei der Conwert in der zweiten Oktober-Hälfte.
(APA)