Die Regierung will Volksgruppen „deutscher und ladinischer Muttersprache in Südtirol“ die österreichische Staatsbürgerschaft anbieten.
Die Passage im Koalitionsprogramm ist vorsichtig formuliert – und lässt noch Fragen offen. Aber die Richtung ist klar: Es wird „in Aussicht genommen, den Angehörigen der Volksgruppen deutscher und ladinischer Muttersprache in Südtirol“ zusätzlich zur italienischen die österreichische Staatsbürgerschaft anzubieten. Die Regierung in Rom ist laut FPÖ noch nicht offiziell informiert, allerdings statteten die Freiheitlichen schon einen ersten Besuch in Südtirol ab. Wann es den Gesetzesbeschluss geben soll, ist noch nicht geklärt. Genauso wie die Frage, wer in der Praxis den Zweitpass erhalten soll. Immerhin kann man sich in Südtirol ohne große Kontrollen einer Sprachgruppe zugehörig erklären. Mehrere Arbeitsgruppen sollen sich nun damit beschäftigen. (ib)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.12.2017)