Schon über 200 Tote bei religiösen Unruhen in Nigeria

Video grab of vehicles burning on the street in Jos
Video grab of vehicles burning on the street in Jos(c) Reuters (Reuters Tv)
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Seit Tagen kommt es in Nigeria zu blutigen Zusammenstößen zwischen Muslimen und Christen. Menschenrechtler sprechen von einer Mitschuld der Regierung an den immer wiederkehrenden Spannungen.

Bei den jüngsten Unruhen zwischen Christen und Muslimen in Nigeria sind nach Angaben von Human Rights Watch mehr als 200 Menschen getötet worden. Die Menschenrechtsorganisation wirft der Regierung vor, in der Vergangenheit die Verantwortlichen für derartige Ausschreitungen nicht zur Rechenschaft gezogen zu haben.

Die Behörden verschärften unterdessen die Sicherheitsvorkehrungen in der Stadt Jos und verhängten ein 24-stündiges Ausgehverbot. Durch die Straßen patrouillierten am Mittwoch Soldaten mit Maschinengewehren.

Brandanschlag auf Kirche

Auslöser der jüngsten Unruhen war laut Polizei ein Brandanschlag muslimischer Jugendlicher auf eine mit Gläubigen gefüllte christliche Kirche am Sonntag. Muslimische Kleriker wiesen dies zurück.

Zusammenstöße dieser Art sind in der Region nicht neu. 2008 wurden bei zweitägigen Ausschreitungen zwischen Christen und Muslimen in Jos 300 Menschen getötet, 2004 kamen bei solchen Unruhen bis zu 700 Menschen ums Leben. Der religiös motivierten Gewalt liegen zumeist lokale Streitigkeiten zugrunde. Laut Human Rights Watch wurden seit dem Ende der Militärherrschaft in dem westafrikanischen Land vor gut zehn Jahren bei religiös oder ethnisch motivierten Zusammenstößen 13.500 Menschen getötet.

(APA)

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