Von Schlaganfall oder Demenz Betroffene, aber auch Kindern mit Beeinträchtigungen will MEMOCORBY die Sprache zurückgeben. Das digitale Therapietool für Sprachentwicklung kam beim i2b-Businesswettbewerb ins Finale in der Kategorie Technologie.
Seit 20 Jahren beschäftigt sich Elisabeth Dokalik-Jonak mit den neurologischen Prozessen beim Sprache-Lernen. Mit Memocorby hat sie ein digitales, multi-sensorisches Lerntool entwickelt, das es Schlaganfall- und Demenzpatienten sowie Kindern mit Sprachbeeinträchtigungen ermöglicht Sprache effizient und nachhaltig (wieder-) zu erlernen oder zu erhalten.

Die Idee
Sprachtherapie in bester Qualität für alle zugänglich zu machen, das ist das Ziel von Memocorby. Das Start-up fusst auf der Idee von Elisabeth Dokalik-Jonak, Pädagogin und Linguistin der Pädagogischen Hochschule und der Universität Wien. Sie gründete gemeinsam mit dem embedded-system Spezialisten Niki Kerö das E-Health Unternehmen. Memocorby ist ein digitales, multisensorisches Tool zum (Wieder-) Erlernen von Sprache für Schlaganfallspatienten, Demenzkranke und Kinder mit Sprachproblemen.
Memocorby besteht aus fünf bis zehn digitalen, interaktiven Würfeln mit Display, einem Tablet, das mittels eigenentwickelter App mit den Würfeln verbunden ist, sowie einer Software für die Therapie-Administration. Die Therapeutin stellt die individuellen Therapie-Einheiten in ihrer Praxis zusammen und gibt sie dem Patient mit Memocorby mit nach Hause zum Üben. Mittels eines Statistik-Tools kann genau nachverfolgt werden, welche Wörter wie oft geübt wurden und wo noch mehr Training notwendig ist.
Das Besondere
"Bis jetzt werden vor allem analogen Therapiemittel, zum Beispiel Bildkarten verwendet", sagt Dokalik-Jonak. "Memocorby ist das einzige Produkt, das eine individuelle Therapie ermöglicht und die Therapeutin bei der Administration und der Analyse unterstützt." Zudem könnten die Patienten mit Memocrby eigenständig, unter therapeutischer Anleitung täglich zu Hause üben, und so aktiv zu ihrer Genesung beitragen.
Der schönste Moment
Besonders in Erinnerung geblieben ist Dokalik-Jonak ihre Produktpräsentation bei der MedTech Messe 2017 in Stuttgart: "Wir waren überwältigt von der positiven Reaktion der Messeteilnehmer. Es war, als hätten alle auf unser Produkt gewartet." Interessenten aus Deutschland, Frankreich, Italien, Russland, Mexico und Israel seien danach auf sie zugekommen. Auch unter Kollegen komme ihre Idee gut an: "Ein Professor für Musiktherapie der FH Krems meinte, dass da endlich jemand viel Hirnschmalz in etwas Tolles investiert habe. Das war wunderschön." Mittlerweile gibt es eine Kooperation zu einer Studie mit der FH.
Die größte Hürde
Investoren zu finden ist für das Gründerteam eine Herausforderung. In Barbara Piplits-Schneider fanden sie eine Investorin, die ins Unternehmen im Marketing und Kommunikation einstieg. Aber die Suche geht weiter. Was Dokalik-Jonak heute anders machen würde: Mehr auf sich selbst und nicht zu viel auf externe Berater hören.
Das nächste Ziel
Das Memocorby-Team ist gerade dabei, ein Vertriebsnetz im B2B Bereich mit dem Grünen Kreuz und Logopädie Austria zu finalisieren. Auch die Konstruktion der Hardware ist serienreif. Nur das Design der Würfel wird noch angepasst, um sie billiger produzieren zu können.

Kontakt
Memocorby Systems GmbH
Untere Weissgerber Straße 37/25
1030 Wien
Geschäftsführung und Kontaktdaten:
Dr. Elisabeth Dokalik-Jonak
+43 / 699 / 15 15 15 12
elisabeth.dokalik@memocorby.com
www.memocorby.com
Der Start-up-Steckbrief ist eine Kooperation mit I2B Businessplan Wettbewerb.