Steinhoff-Aktien stürzen um weitere 30 Prozent auf Rekordtief ab

(c) finanzen.at
  • Drucken

Der Preis einer Aktie liegt bei nur mehr 32 Cent. Inzwischen wurde vor dem Frankfurter Landgericht die erste deutsche Anlegerklage eingereicht.

Fast genau zwei Jahre nach ihrem Gang auf das deutsche Börsenparkett sind die Aktien der kika/Leiner-Mutter Steinhoff am Mittwoch auf ein Rekordtief gefallen. Die Papiere des schwer angeschlagenen Möbelhändlers sackten um weitere 30,5 Prozent ab und kosteten 0,32 Euro je Aktie. Auf dem Rekordhoch vom August 2016 hatten die MDax-Papiere noch mehr als 6 Euro gekostet.

"Die Gläubiger dürften dem Unternehmen zunehmend die Unterstützung entziehen", sagte ein Händler, denn ihnen drohten andernfalls noch höhere Verluste. Es passe ins Bild, dass am Vortag die erste deutsche Anlegerklage gegen die Steinhoff International Holdings N.V. vor dem Frankfurter Landgericht eingereicht wurde. Hinzu komme die anhaltende Ungewissheit über das wahre Ausmaß des Bilanzskandals, die schwer auf dem Kurs laste. Die Kursschwankungen dürften dem Händler zufolge extrem groß bleiben.

Der Steinhoff-Konzern mit niederländischer Rechtsform und operativem Sitz in Südafrika befindet sich seit Anfang Dezember in einer schweren Krise, nachdem wegen Bilanzunregelmäßigkeiten ermittelt wird. Nach mehreren Führungswechseln ringt nun ein vierköpfiges Management-Team um den neuen Übergangschef Danie van der Merwe um Zeit und Geld bei den Banken.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

THEMENBILD: KIKA / LEINER
Unternehmen

Bilanzskandal bei Kika/Leiner-Mutter Steinhoff zieht immer weitere Kreise

Auch die Bilanzen von Gesellschaften aus dem Jahr 2015 stehen nun auf dem Prüfstand und müssen angepasst werden. Auch bestimmte europäische Töchter sollen betroffen sein.
US-STEINHOFF-INTERNATIONAL-HOLDINGS-NV-STOCK-PLUNGES-AFTER-NEWS-
Unternehmen

Möbelriese Steinhoff in fünf Jahrzehnten aufgebaut, in zwei Tagen zerbrochen

Einst begrüßten die Anleger die Expansionsgeschichte und gaben Steinhoff viel Geld. Ikea war das Vorbild. Nach einer Bilanzfälschung befand sich die Aktie nun im freien Fall.
FILE PHOTO: South African magnate Christo Wiese, Steinhoff´s largest shareholder and chairman, listens during an interview in Cape Town
Unternehmen

Bilanzskandal bei Kika/Leiner-Mutter: Steinhoff-Hauptaktionär Wiese tritt als Chairman zurück

Christo Wiese nimmt als Chairmann des Steinhoff-Konzern - Mutterkonzern von Kika/Leiner - den Hut. Der zweigrößte Möbelkonzern der Welt hatte zuvor seinen CEO gefeuert - und ist in einem Bilanzskandal verfangen.
Geld & Finanzen

EZB trennt sich von Anleihen der Kika-Leiner-Mutter Steinhoff

Nach neuen Daten der EZB befinden sich Steinhoff-Anleihen mit Laufzeit 2025 nicht mehr auf der Liste der Unternehmensanleihen, die im Zuge des billionenschweren Wertpapier-Kaufprogramms erworben wurden.
THEMENBILD: MOeBELKETTE KIKA/LEINER
Unternehmen

Benko kauft Leiner-Flagshipstore in der Mariahilfer Straße

Die Steinhoff-Krise zeigt erste Auswirkungen auf die Tochter Kika/Leiner. Sogar die Regierungsspitze soll in den Deal eingebunden gewesen sein, der die Gehaltszahlungen an die Mitarbeiter sichern sollte.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.