EU: Lufthansa darf Air-Berlin-Teile übernehmen

Airline-Monopoly nimmt Fahrt auf
APA/dpa/Wolfgang Kumm
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Die Kartellbehörden haben nun grünes Licht für den Kauf der LGW gegeben. Der Preis: Die AUA-Mutter Lufthansa musste auf Niki verzichten und kann sich nur einen kleinen Teil der Air Berlin sichern.

Das Zittern hat sich ausgezahlt: Die EU-Kommission hat  entschieden und die Lufthansa darf Teile der insolventen Air Berlin, konkret deren Tochter LGW, übernehmen. Allerdings gibt es Auflagen, ließ die Brüsseler Kartellbehörde wissen:  "Lufthansa hat verbesserte Verpflichtungszusagen eingereicht, die sicherstellen, dass die Auswirkungen des LGW-Erwerbs auf den Wettbewerb begrenzt sind", sagte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Donnerstag.

Die Lufthansa hat, wie berichtet, noch einmal Zugeständnisse gemacht, um den Deal zu retten, nachdem sie wie ursprünglich geplant, die Österreich-Tochter von Air Berlin, Niki, mit 20 Flugzeugen nicht mit übernehmen konnte. Die Lufthansa verzichtete vorige Woche auf Niki, daraufhin musste diese Insolvenz anmelden. Jetzt verzichtet die Lufthansa unter anderem auf Start- und Landerechte (Slots) am Flughafen Düsseldorf, damit ihre Marktposition dort nicht zu stark wird. "Damit wird unseren Wettbewerbsbedenken Rechnung getragen, welches uns erlaubt heute die geplante Transaktion im Rahmen der EU-Fusionskontrollvorschriften zu genehmigen", betonte Vestager.

18 Mio. Euro für LGW

Nach Angaben von Air Berlin wollte die Lufthansa 18 Millionen Euro für die Regionalflugtochter LGW aus Dortmund zahlen. Der Konzern kann  sich bei der Zerschlagung der insolventen Air Berlin damit nur ein kleineres Stück sichern als ursprünglich geplant. Für die Übernahme großer Teile der Air Berlin und von Niki hat die Lufthansa ursprünglich 210 Mio. Euro geboten. Mit den insgesamt 81 Flugzeugen sollte die Billigflugtochter Eurowings ausgebaut werden. Die Kranich-Airline hätte laut Vestager jedoch auf einer bedeutenden Zahl von Strecken ein Monopol gehabt.

Auf die LGW entfallen nur 30 der 81 Maschinen. Die Regionalfluggesellschaft hat rund 870 Mitarbeiter. Sie war seit 2007 als Flugdienstleister für Air Berlin tätig und wurde von den Berlinern erst im Frühjahr für einen symbolischen Betrag gekauft. Eurowings soll jetzt aus eigener Kraft das mit der Übernahme angestrebte Flottenwachstum von 160 auf 210 Maschinen schaffen.

(Reuters/red.)


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