Dass die Entscheidung noch vor dem Jahreswechsel falle, dafür stehen sie Aussichten gut, sagte Insolvenzverwalter Flöther. Lauda selbst ist laut "Handelsblatt" noch im Rennen.
Die weitere Zukunft der insolventen Air-Berlin-Tochter Niki nimmt Gestalt an: Sechs strategische Interessenten hätten Übernahmeangebote "für weite Teile des Geschäftsbetriebs" vorgelegt - fünf davon seien verbindlich. Mit vier davon würden finale Verkaufsverhandlungen eingeleitet, gab die Kölner Flöther & Wissing Insolvenzberatung am Freitag in einer Aussendung bekannt. Zuvor hatte es geheißen, dass nur mehr zwei Anbieter im Rennen um Niki seien. Namen wurden keine genannt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters jedoch von zwei Insidern erfuhr, handelt es sich bei einem der Interessenten um den britisch-spanischen Konzern IAG, die Mutter von British Airways und um den Billigflieger Vueling.
Das deutsche "Handelsblatt" berichtete Freitagnachmittag, dass auch Niki-Gründer Niki Lauda noch im Rennen sei. „Wir wurde heute zur letzten Bieterrunde eingeladen“, wird Lauda zitiert. Zur Arbeitsteilung mit Thomas Cook könne er zum jetzigen Zeitpunkt keine Auskünfte geben. Wann die ersten Gespräche stattfinden sollen, sei ebenfalls noch unklar.
Reuters wiederum hatte zuvor berichtet, dass Lauda offiziell mitgeteilt habe, dass er das Handtuch in den Ring geworfen habe. Der irische Billigflieger Ryanair ist erst gestern als Mitbieter abgesprungen.
Als Interessenten sind in den Medien zuletzt zudem die Schweizer PrivatAir, die Condor-Mutter Thomas Cook und die British-Airways-Mutter IAG genannt worden. Die endgültige Entscheidung darüber, wer nun Niki kauft, fällt noch vor dem Jahreswechsel. Die Start- und Landerechte der Airline bleiben bis dahin aufrecht.
Flöther: Aufsichtsbehörden in Wien kooperativ
Insolvenzverwalter Lucas Flöther hat nun den Angaben zufolge bis Ende Dezember Zeit, eine Investorenlösung für den Niki-Geschäftsbetrieb zu finden. "Die Aussichten dafür stehen gut", so Flöther. "Das Interesse der Bieter ist groß, und ich bin zuversichtlich, dass es möglich ist, große Teile des Geschäftsbetriebes und zahlreiche Arbeitsplätze in Österreich und Deutschland zu erhalten."
Weitere Informationen zu dem laufenden "Investorenprozess" gebe es aus Gründen der Verschwiegenheitspflicht erst nach Unterzeichnung des Kaufvertrags.
Flöther war am Mittwoch in Wien, um Gespräche mit den österreichischen Aufsichtsbehörden zu führen. "Die Behörden waren sehr aufgeschlossen und entgegenkommend", betonte Flöther in der Aussendung. "Sollten wir bis Ende Dezember einen unterschriftsreifen Vertrag haben, ist es sogar möglich, dass die Frist noch um ein paar Tage verlängert wird."
Die Zeit drängt - denn es droht der Verlust der Betriebsgenehmigung: Niki brauche "dringend frisches Geld, um die laufenden Kosten zu decken, die trotz der Einstellung des Flugbetriebs tagtäglich anfallen". Ein Investor müsse deshalb bereit und in der Lage sein, noch vor dem Betriebsübergang ("Closing") die Mittel zur Verfügung zu stellen, die für den laufenden Betrieb benötigt würden. Beide Bieter, die nun in finalen Kaufverhandlungen sind, hätten dies in Aussicht gestellt. "Ohne diese Finanzierung wäre eine Betriebsstilllegung nicht zu vermeiden", so die Insolvenzverwalter.
>> Der Artikel im "Handelsblatt"
(APA)