Zwölf Verletzte nach Zugsunglück in Klosterneuburg

Bei Klosterneuburg kam es zu einem Zugsunglück.
Bei Klosterneuburg kam es zu einem Zugsunglück.APA/ROTES KREUZ
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Zwei Passagierzüge kollidieren seitlich in Kritzendorf und springen aus den Schienen. Es gibt mehrere mittelschwer Verletzte. Die ÖBB sperrten die Strecke.

In Kritzendorf in der Gemeinde Klosterneuburg (Bezirk Tulln) sind am Freitagabend zwei Züge kollidiert. Bei dem Unfall wurden nach Angaben des Roten Kreuzes und der ÖBB vier Personen mittelschwer und acht weitere leicht verletzt. Ein Großaufgebot an Rettungskräften stand im Einsatz. Auch ein Krisenstab wurde eingerichtet. Ein Opfer wurde von "Christophorus 2" abtransportiert.

Nach ÖBB-Angaben waren ein REX auf der Fahrt von Krems nach Wien-Franz-Josefs-Bahnhof und ein Cityjet, Richtung Tulln unterwegs, im Bahnhofsbereich von Kritzendorf seitlich kollidiert. Beide Garnituren sprangen aus den Gleisen, sagte Sprecher Roman Hahslinger. Bei der REX-Garnitur stürzten seinen Angaben zufolge zwei Waggons gänzlich um, ein dritter neigte sich zur Seite.

Passagiere seien zunächst auch eingeschlossen, aber nicht eingeklemmt gewesen, teilte Feuerwehrsprecher Resperger mit. Helfer hätten diese Fahrgäste vorwiegend auf dem Weg durch Fenster befreit und den Rettungskräften übergeben. An Blessuren nannte Resperger etwa Kopfwunden. "Christophorus 2" flog eine schwerer verletzte Person ins AKH Wien. Weitere Opfer wurden laut Sonja Kellner vom Roten Kreuz ins UKH Meidling nach Wien sowie in die Landeskliniken Klosterneuburg, Tulln und Korneuburg transportiert. 30 bis 50 Fahrgäste seien unverletzt geblieben.

Das Rote Kreuz bot Kellner zufolge neun Notärzte (inklusive dem Mediziner an Bord von "C 2"), 21 Rettungsfahrzeuge und 60 Sanitäter auf. Laut Resperger standen drei Feuerwehren mit 70 Mann im Einsatz. Auch ein Polizeihubschrauber wurde nach Kritzendorf beordert.

An der Unfallstelle traf noch am Abend eine Untersuchungskommission ein. Mit den Aufräumarbeiten sollte so rasch wie möglich begonnen werden, teilte Hahslinger mit. Im Abschnitt Klosterneuburg-Weidling - St. Andrä-Wördern der Franz Josefs-Bahn wurde ein Schienenersatzverkehr mit Autobussen eingerichtet.

Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) sagte zur Austria Presse Agentur, dass "Christophorus 2" ein Opfer mit Kopfverletzungen ins Wiener AKH geflogen habe. Der Patient sei ansprechbar gewesen. "Wir vermuten, dass die Ursache in einem menschlichen Fehler zu suchen ist, nicht in einem technischen Gebrechen. Aber das wird in den nächsten Tagen noch verifiziert", sagte der Minister außerdem.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) traf im Laufe des Abends an der Unfallstelle ein und ließ sich unterrichten. Kritzendorf ist eine Katastralgemeinde ihrer Heimatstadt Klosterneuburg.

APA

Die ÖBB informieren Fahrgäste auf ihrer Streckeninformations-Seite über die Streckensperre. Aufgrund der Kollision wurde im Abschnitt Klosterneuburg-Weidling - St. Andrä-Wördern der Franz Josefs-Bahn ein Schienenersatzverkehr mit Autobussen eingerichtet. Die ÖBB wiesen am Abend darauf hin, dass 90 Minuten mehr Reisezeit einzuplanen sei.

(APA/Red.)

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