Tschechische Sazka-Gruppe nun größter Aktionär bei Casinos

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Gluecksspiel(c) Clemens Fabry
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Das Finanzministerium habe laut einem Medienbericht die Übernahme diverser Aktienpakete durch die Sazka-Gruppe abgesegnet. Die Tschechen besitzen nun 34 Prozent.

Kurz vor Weihnachten hat die tschechische Sazka-Gruppe ihr Ziel bei den Casinos Austria (Casag) erreicht: Sie darf mit 34 Prozent größter Einzelaktionär an dem Glücksspielkonzern werden. Nach Angaben im "Standard" (Donnerstag) hat die tschechische Gruppe alle behördlichen Genehmigungen erhalten.

Demnach darf die Sazka-Gruppe die Aktienpakete des Raiffeisenkonzerns Leipnik Lundenburger und der UNIQA-Versicherung kaufen, die zusammen knapp 23 Prozent der Casinos halten. Offiziell geht die Übernahme am 15. Jänner über die Bühne, schreibt die Zeitung. Für diesen Tag ist eine außerordentliche Hauptversammlung am Sitz der Casinos Austria AG in Wien einberufen. Einziger Tagesordnungspunkt: die Anteilsübertragung. Dann überholen die Tschechen die staatliche Beteiligungsholding ÖBIB, die 33,24 Prozent der Aktien hält sowie Novomatic mit 17 Prozent.

Über die Casinos Austria International betreibt die österreichische Casinos-Gruppe Kasinos im Ausland. Deshalb mussten etliche ausländische Behörden dem Deal zustimmen. Zuletzt sind die noch fehlenden Behörden-Bescheide aus Australien und der Schweiz eingelangt.

Tschechen wollen mehr als 50 Prozent

Vergangene Woche, so der "Standard", habe auch das für das österreichische Glücksspiel zuständige Finanzministerium in Wien grünes Licht gegeben. Der Bescheiderstellung war eine gesetzlich vorgesehene fit-and-proper-Prüfung vorausgegangen, und die Behörde hatte "keine Einwände" gegen den neuen Mehrheitseigentümer.

Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat schon im September erklärt, keinen Einwand gegen den Deal zu haben. Ihre ersten durchgerechnet rund 11,3 Prozent an den Casinos Austria hatte Sazka im Jänner 2017 erworben.

Im Herbst hat die tschechische Gruppe angekündigt, die "alleinige Kontrolle" über die Casinos AG anzustreben, also mehr als 50 Prozent. Wie sie dieses Ziel erreichen wollen, ist noch nicht bekannt: Weder Novomatic noch ÖBIB haben bisher Veräußerungsabsichten bekundet.

(APA)

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