Riccardo Muti dirigierte ein Vierteljahrhundert nach seinem Erstauftritt am 1. Jänner sein fünftes philharmonisches Neujahrskonzert in Wien: mit einem feinen Programm zwischen k. u. k. Nostalgie und Italianità.
Ein Vierteljahrhundert ist es her, dass Riccardo Muti erstmals zu Neujahr am philharmonischen Dirigentenpult erschien. Damals war er die unangefochtene Nummer eins in der Gunst des Orchesters und für das Publikum zumindest in Sachen Mozart der führende Mann: womit er eine zentrale Position im hiesigen musikalischen Selbstverständnis besetzte. Und die wusste der Maestro aus Neapel mit klugem Verweis auf die gemeinsame habsburgische Geschichte Wiens und seiner Heimatstadt in Richtung Walzer und Polka auszuweiten.
Manch einer hätte Muti gern in führender Position in Wien oder Salzburg gesehen . Doch der ist ein Solitär geblieben, der natürlich auch in seinem fünften Neujahrskonzert auf Italianità zu setzen wusste, soweit sie sich in der wienerischen Unterhaltungsmusik des 19. Jahrhunderts widerspiegelt.