Studie: Facebook könnte bei Eindämmung von Epidemien helfen

Symbolbild: Vernetzt durch Facebook
Symbolbild: Vernetzt durch Facebookimago/Ralph Peters
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Im Internet stark vernetzte Menschen hätten auch im realen Leben die meisten Kontakte und könnten deshalb Krankheitserreger verbreiten - sie sollten vorrangig geimpft werden.

Daten über Nutzer von Online-Netzwerken wie Facebook könnten laut einer Studie entscheidend dazu beitragen, die Ausbreitung von Infektionskrankheiten einzudämmen. Bei Menschen, die in ihren sozialen Netzwerken eine "zentrale" Rolle spielten, sei es wahrscheinlicher, dass sie Krankheitserreger von einer Gruppe auf eine andere übertragen, lautet das Fazit der Studie. Solche Menschen könnten demnach vorrangig geimpft werden, hieß es in der am Mittwoch im "Journal of the Royal Society Interface" veröffentlichten Untersuchung.

Denn die im Internet am breitesten vernetzten Menschen hätten auch im realen Leben die meisten Kontakte und bildeten soziale "Brücken", über die auch Krankheiten weiterverbreitet werden könnten, führten die Forscher aus. Für ihre Studie hatten sie die digitalen und physischen Kontakte von mehr als 500 Studenten untersucht.

"Hohe Chancen, dass man Brücke im Fall einer Epidemie ist"

"Wenn man eine zentrale Anlaufstelle für seine Freunde ist in dem Sinne, dass man viele Kontakte über Telefonate oder auf Facebook hat, die einen zu einer Brücke zwischen unterschiedlichen Gemeinschaften machen, sind die Chancen hoch, dass man auch eine Brücke zwischen diesen Gemeinschaften im Fall einer Epidemie wie einer Influenza ist", sagte der Mitautor der Studie, Enys Mones, von der Technischen Universität von Dänemark.

Wenn nicht genügend Impfstoff für alle von einer Epidemie bedrohten Menschen zur Verfügung stehe, müssten sich die Schutzmaßnahmen deshalb auf diese Menschen mit einer herausragenden sozialen Rolle konzentrieren, führte Mones aus. Computermodellen zufolge sei dieser Ansatz "fast so wirksam wie die optimalste (existierende) Impfstrategie". Außerdem sei das Vorgehen kostengünstig, weil Online-Aktivitäten leicht nachvollziehbar seien.

(APA/AFP)

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