Studie: Künstliche Intelligenz kann Gewinne der Autobranche beflügeln

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MINSK REGION BELARUS NOVEMBER 23 2017 Assembling Geely Atlas NL3 cars at a new BelGee plant nea(c) imago/ITAR-TASS (Viktor Drachev)
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Aber auch die Kunden können gewinnen. Denn der harte Wettbewerb werde voraussichtlich dazu führen, dass ein Teil der Kostenvorteile an den Kunden weitergegeben wird, so die Studie.

In der Autoindustrie sind bis 2025 Kosteneinsparungen und zusätzliche Wertschöpfung von 215 Milliarden US-Dollar machbar, zeigt eine Studie des Beratungsunternehmens McKinsey. Erreicht werden kann das durch Künstliche Intelligenz (KI), die zum Renditeturbo für Autohersteller werden kann. Die Hersteller könnten damit ihre Rendite (EBIT) im Optimalfall um neun Prozentpunkte erhöhen.

Den größten Beitrag kann das maschinelle Lernen im Herstellungsprozess liefern: In der Produktion können bis zu 61 Milliarden Dollar eingespart werden, beispielsweise durch KI-basierte Qualitätskontrolle. Weitere hohe Beträge liegen im Einkauf (51 Milliarden Dollar) etwa durch höhere Transparenz im Zulieferermarkt und in der Intralogistik (22 Milliarden Dollar), beispielsweise durch autonome Bandbelieferung. Bis zu 31 Milliarden Dollar können an Wert im Marketing und Vertrieb geschaffen werden, der Großteil davon dank höherer Umsätze durch KI-gestützte Preissetzung und Empfehlungen.

Der Kunde gewinnt

"Üblicherweise steigern Autohersteller ihre Produktivität jährlich im Schnitt um rund zwei Prozent pro Jahr", sagt Andreas Tschiesner, Leiter der europäischen Automobilberatung von McKinsey. "Allein durch maschinelles Lernen ist in den kommenden Jahren ein jährliches Produktivitätswachstum von zusätzlichen 1,3 Prozent machbar. KI wird damit zum Renditeturbo für die Autoindustrie." Ein Großteil der Wertschöpfungseffekte durch KI sei dabei für alle Autohersteller ähnlich hoch, vor allem in der Produktion. Tschiesner: "Der harte Wettbewerb im Sektor wird voraussichtlich dazu führen, dass ein Teil der Kostenvorteile an den Kunden weitergegeben wird."

Gleichzeitig wird KI zu einem Wettbewerbsfaktor, mit dem sich Hersteller voneinander absetzen können. Das gilt bei der Nutzung künstlicher Intelligenz für autonomes Fahren ebenso wie in der Entwicklung moderner Mobilitätskonzepte, die auf KI basieren. Fast 70 Prozent der Kunden sind schon heute bereit, für bessere Features bei assistiertem und autonomem Fahren die Marke zu wechseln. Dominik Wee, Partner im Münchener Büro von McKinsey und Co-Autor der Studie:
"Insbesondere Premiumhersteller mit ihren anspruchsvollen Kunden sollten einen technischen Vorsprung auch bei KI-basierten Anwendungen demonstrieren, zum Beispiel in der sprachbasierten Interaktion mit dem Fahrzeug oder bei der Parkplatzsuche."

>>> Die vollständige McKinsey-Studie hier

(red.)

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