Behörde warnt vor Abzocke durch teure Ping-Anrufe

APA/dpa/Michael Kappeler
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Die Rundfunk und Telekom Regulierungsbehörde (RTR) warnt vor teuren Anrufen aus dem Ausland. In Deutschland wird nicht mehr nur gewarnt. Ab dem 18. Jänner weist eine Tonbandansage auf den möglichen Betrug hin.

Die Rundfunk und Telekom Regulierungsbehörde (RTR) warnt vor Abzocke durch teure Ping-Anrufe von unbekannten ausländischen Nummern. Bei einem Rückruf können horrende Kosten entstehen.  Aktuell gebe es eine Vielzahl von Anfragen bei der RTR, hieß es in einer Aussendung am Montag. Die Behörde rät Kunden, weder abzuheben noch zurückzurufen.

Unter Ping-Calls versteht man Anrufe aus dem Ausland, die nach einem einmaligen Läuten beendet werden und so einen Rückruf provozieren. Ruft der Verbraucher zurück, wird er absichtlich mit schwer verständlichen Bandansagen in der Leitung gehalten - die Anrufe kosten häufig mehrere Euro pro Minute. Dabei nutzen die Betrüger die Ähnlichkeit deutscher Vorwahlen mit internationalen Vorwahlen. So ähnelt die Vorwahl von Madagaskar 00261 der Koblenzer Vorwahl 0261 und die Vorwahl Liberias 00231 der Vorwahl Dortmunds 0231. Bei den Ping-Calls werde aus dem Ausland kurz angerufen, um einen Rückruf zu provozieren.

Beispiele für Ping-Nummern sind derzeit +882-1690-1340 (Satellitentelefon), +370-677-21 -063 (Litauen) oder +257-616-75-932 (Burundi). Der Rückruf bei diesen Rufnummern kann mehrere Euro pro Minute kosten, das Geld fließt in die Taschen der Ping-Anrufer. Die genaue Höhe des Minutenentgelts ist im jeweiligen Telefonvertrag festgelegt bzw. vereinbart.

Teilweise bieten heutige Smartphones (im Betriebssystem integriert oder mittels eigener Apps) die Möglichkeit, eingehende Telefonate mit bestimmten Rufnummern überhaupt zu unterdrücken. Sollten die Ping-Anrufe wiederholt vorkommen, wäre dies eine mögliche Abwehrmaßnahme, informiert die RTR.

Deutsche Netzagentur sagt Ping-Calls aktiv den Kampf an

Die deutsche Bundesnetzagentur will das "rechtswidrige Geschäftsmodell" von Ping-Anrufen "wirtschaftlich unattraktiv" machen und gibt somit eine klare Meinung zu der betrügerischen Masche ab. Bis spätestens zum 15. Jänner 2018 müsse bei solchen sogenannten Ping-Anrufen für bestimmte internationale Vorwahlen eine kostenlose Preisansage geschaltet werden, kündigte der Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homann am Montag in Bonn an.

(APA)

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