Dem US-Konzern droht theoretisch eine Strafe von bis zu elf Milliarden Dollar.
Die Hersteller sorgen dafür, dass Geräte zu schnell kaputtgehen: Dieser Verdacht fällt in Frankreich auf fruchtbaren Boden. Vor eineinhalb Wochen leitete die französische Justiz Vormermittlungen gegen den japanischen Druckerhersteller Epson wegen einer solchen "geplanten Obsoleszenz" ein. Jetzt erwischt es ein noch viel prominenteres Opfer: Apple.
Auch gegen den Tech-Giganten wurden nun Vorermittlungen eingeleitet, wegen der gezielten Drosselung der Leistung von iPhones. Die Untersuchung wegen mutmaßlicher Täuschung und einer absichtlichen Verkürzung der Lebenszeit von Apple-Produkten obliegt der Verbraucherschutzbehörde, die an das Wirtschaftsministerium angeschlossen ist.
Seit 2015 strafbar
In Frankreich ist eingebauter Verschleiß seit 2015 strafbar. Als Strafe kann einem Unternehmen ein Betrag von bis zu fünf Prozent des Jahresumsatzes aufgebrummt werden. Im Falle von Apple wären das elf Milliarden Dollar - rein theoretisch.
Französische Verbraucherschützer, die sich gegen die bewusst verkürzte kurze Lebensdauer technischer Geräte einsetzen, hatten zu Jahresende eine Klage gegen Apple eingereicht.
Apple hatte im Dezember eingeräumt, dass ältere iPhone-Modelle per Software-Update gezielt verlangsamt werden, um zu verhindern, dass diese sich plötzlich ausschalten. Das Unternehmen entschuldigte sich bei seinen Kunden, bestritt aber den Vorwurf der geplanten Obsoleszenz. Kritiker vermuten allerdings, dass Apple Kunden, die mit ihrem langsameren Smartphone unzufrieden sind, zum Kauf eines neuen Modells verleiten will.
Eine Konzern-Sprecherin in den USA lehnte einen Kommentar ab und verwies auf eine Presseerklärung von Ende Dezember. Damals kündigte Aplle auch Preisnachlässe für gewisse Ersatz-Akkus sowie ein Update des Betriebssystems iOS an.
(APA/red)