Minister Hofer löst ÖBB-Präsidentin Ederer vorzeitig ab

Brigitte Ederer muss Aufsichtsratsposten bei den ÖBB aufgeben
Brigitte Ederer muss Aufsichtsratsposten bei den ÖBB aufgeben APA/GEORG HOCHMUTH
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Es steht ein Wechsel an der Spitze des ÖBB-Aufsichtsrats bevor: Arnold Schiefer soll Brigitte Ederer ablösen, heißt es.

Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) hat Brigitte Ederer ihre Ablöse als ÖBB-Aufsichtsratsvorsitzende angekündigt. "Meine Aufsichtsratsperiode hätte noch zwei Jahre länger gedauert. Aber der Minister will eine Veränderung und das habe ich so zur Kenntnis genommen", sagte Ederer zum "Kurier". Als Nachfolger gelte Arnold Schiefer als sicher, schreiben "Kurier" und "Standard".

Nur wann die Hauptversammlung stattfindet, bei der der Wechsel vollzogen wird, ist noch unklar. Der "Kurier" geht von Anfang Mai aus, der "Standard" nennt unter Berufung auf "mit ÖBB und Ministerium vertraute Personen" den 2. Februar und zitiert zugleich den Ministersprecher damit, dass noch nichts fix sei. Am Freitag solle es mit dem Koalitionspartner ÖVP dazu ein Gespräch geben. Schiefer mache Druck auf Hofer, um an die Spitze der ÖBB zu kommen, hat der "Kurier" aus FPÖ-Kreisen gehört, Schiefer gelte aber auch als "heißer Tipp für den Vorstand des Verbund-Konzerns".

Laut "Standard" sollen abgesehen von Ederer auch die Aufsichtsratsmitglieder Gertrude Tumpel-Gugerell (ehemals Nationalbank), Rechtsanwalt Leopold Specht (ein Vertrauter von Exkanzler Alfred Gusenbauer) und Consulter Herbert Willerth (früher Borealis) "in Bahnkreisen als Ablösekandidaten gelten".

Schiefer gilt als FPÖ-Urgestein

Der 51-jährige Schiefer wird dem innersten Kreis um FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zugerechnet. Der schlagender Burschenschaftler Schiefer gilt als FPÖ-Urgestein. Seine Managerqualitäten sind unbestritten. Als ÖBB-Manager wurde er sogar vom damaligen ÖBB-Chef Christian Kern zum Chef des Güterverkehrs befördert. Nach einem kurzen und unglücklichen Zwischenstopp beim Baukonzern Alpine dockte Schiefer Ende 2015 bei der Hypo-Abbaubank Heta Asset Resolution an. Sein Vorstandsvertrag läuft im Oktober 2018 aus.

(APA/Red.)

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