Beatrix Karl
Beatrix Karl: Frau Professor als Justizministerin

Nur ein Jahr und drei Monate nach ihrer Bestellung zur Wissenschaftsministerin wechselt Beatrix Karl das Ressort und beerbt Claudia Bandion-Ortner als Justizministerin.

Die Nachfolgerin von Claudia Bandion-Ortner wurde am 10. Dezember 1967 in Graz geboren und studierte in ihrer Heimatstadt Rechtswissenschaften. Seit 2003 ist sie außerordentliche Universitätsprofessorin für Arbeitsrecht, Sozialrecht und Europarecht an der Universität Graz.
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Karl absolvierte alles andere als eine knochenharte Parteikarriere. Aber trotzdem war ihr Weg in die Politik vorgezeichnet: Ihr Vater war in Bad Gleichenberg Bürgermeister mit einer Namensliste, die sich von der ÖVP abgespalten hatte.
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Die Anknüpfungspunkte zur Volkspartei blieben Karl auch in der Zeit als Wissenschaftlerin erhalten. Sie erstellte das eine oder andere Gutachten für die Partei, hielt Vorträge und nahm an Diskussionen teil.
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Schließlich holte Waltraud Klasnic sie in die Politik - allerdings bekam sie zunächst kein Landtagsmandat. Was ihr schließlich den größeren Karrieresprung ermöglichte. 2006 stand sie nämlich auf sicherem Platz der ÖVP-Nationalratsliste.
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Bald saß sie auch leitend in Josef Prölls Perspektivengruppe und war wenig später schon Wissenschaftssprecherin ihrer Partei, schließlich wurde sie im Juni 2009 Generalsekretärin des ÖAAB. Ganz nach Wien zog es sie nicht "mein Wahlkreis ist ja Graz". Ihr Motto ist laut ihrer Homepage: "Menschen schätzen". Als Hobby gibt sie Wandern und Lesen an.
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Karl wird eine liberale Haltung nachgesagt. Sie befürwortet eine gemeinsamen Schule der Zehn- bis 14-Jährigen - eine Position, die aber innerhalb ihrer eigenen Partei nicht mehrheitsfähig ist. Im Uni-Bereich war Karl zuletzt streng auf VP-Linie und drängte mehrmals auf die Wiedereinführung von Studiengebühren.
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Ihr politische Bewährungsprobe hatte Karl, als im Herbst 2010 erneut das Audimax von Studenten besetzt wurde. Karl hielt trotz der Proteste an ihrer Forderung nach Zugangsbeschränkungen und der Wiedereinführung von Studiengebühren fest. Karl verlangte auch mehr Geld für die Unis, blitzte damit aber parteiintern ab. Studiengebühren scheiterten am Widerstand des Koalitionspartners SPÖ.
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