Der Soldat Veit Kolbe versucht, den Weltkrieg heil zu überstehen. Vielschichtig, gewagt, aber nicht ganz überzeugend: Arno Geigers Roman „Unter der Drachenwand“ ist Kriegschronik, Lovestory und Quasi-Memoire in einem.
Fast scheint es so, als seien Arno Geigers letzte Bücher eine Art Vorbereitung für seinen neuen großen Roman gewesen: „Unter der Drachenwand“, die neunte Prosaveröffentlichung, greift viele der Themen, die den Autor seit Jahren umtreiben, auf und bindet sie in eins. Der 480-seitige Roman kann als Kriegschronik gelesen werden, er zeichnet das Porträt eines jungen Soldaten und dessen innere „Emanzipation“ von der NS-Ideologie, enthält eine Liebesgeschichte im Krieg und ist auch so etwas wie ein Quasimemoire – thematische Verbindungen zu „Es geht uns gut“ (2004), „Alles über Sally“ (2010), „Der alte König in seinem Exil“ (2011)und „Selbstporträt mit Flusspferd“ (2015) liegen auf der Hand.