Astronauten in der Weltraumdisco und andere Ball-Spezialitäten

Die Sturmtruppen aus „Star Wars“ lieferten die imposante Einlage des Weltraumballs.
Die Sturmtruppen aus „Star Wars“ lieferten die imposante Einlage des Weltraumballs.(c) Hager/ÖWF
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Das Österreichische Weltraumforum feierte mit der Premiere des Weltraumballs sein 20-jähriges Bestehen. Auch die Steirer und die Polizisten tanzten.

Und es gab sie doch, die Lichtschwerter. Ein von vier martialischen Sturmtrupplern aus Star Wars in weißen Uniformen flankierter Schaukampf bildete kurz nach Mitternacht einen der Höhepunkte der Mitternachtseinlage des ersten Österreichischen Weltraumballs im prächtigen Renaissancesaal des Palais Niederösterreich. Doch zuvor griff der bekannte Physiker und Direktor des Wiener Planetariums, Werner Gruber, Samstagnacht – oder eigentlich war es schon Sonntag, tief in seine Trickkiste. Er zeigte mit Hilfe von flüssigem Stickstoff und Babywindeln eiskalte und brennheiße Experimente.

Ein von rund 300 Gästen begeistert beklatschter Programmpunkt einer besonderen Premiere, denn die Veranstaltung war zugleich das Geburtstagsfest zum 20-jährigen Bestehen des Österreichischen Weltraumforums. „Wir sind ein Netzwerk weltraumbegeisterter Menschen, die wir einen Abend lang zusammenbringen wollten: zum Feiern und um sich auszutauschen“, sagte Monika Fischer, die die Jubiläumsveranstaltung gemeinsam mit dem Ballkomiteevorsitzenden Reinhard Tlustos organisiert hatte. Und so wippte zu den beschwingten Klängen von „Cantina“, einem Titel aus dem Soundtrack von Star Wars IV, bei der Polonaise (die Damen tanzten in Kleidern in unterschiedlichen Blautönen) so mancher Pionier der österreichischen Weltraumszene mit.

Prominenter Gast war etwa Franz Viehböck, der als erster und bisher einziger Österreicher ins All flog. Als Mitglieder des Ehrenschutzes ebenso mit dabei: Nachrichtentechniker Otto Koudelka (TU Graz) und Astrophysiker Werner Weiss (Uni Wien), die „Väter“ der beiden ersten österreichischen Satelliten, die seit 2013 im Orbit kreisen.

Während man am Samstag in der Hofburg am ausverkauften WU-Ball den Kartenverkauf unter Kontrolle hatte (letztes Jahr kamen hunderte Leute nicht hinein, weil irrtümlich mehr als 400 Karten zu viel verkauft worden waren), ging es auch im Austria Center beim Niederösterreichischen Bauernbundball hoch her. Mehr als 6000 Besucher tanzten in Tracht. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger lobte die Wichtigkeit der bäuerlichen Familienbetriebe.

Ebenfalls am Samstag riefen die Veranstalter des Tirolerballs ins Wiener Rathaus: Vier Arlberg-Gemeinden (St. Anton, Flirsch, Strengen und Pettneu) ließen ihr Echo als alpinen Kontrapunkt zur städtischen Walzerseligkeit erschallen. Mit dabei: Skilegende Karl Schranz mit Ehefrau Evelyn und der „Kaiser vom Arlberg“, Parade-Hotelier Adi Werner aus St. Christoph am Arlberg, mit Ehefrau Gerda.

Beschwingt verfolgten auch die neue Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Ex-Frauenministerin Maria Rauch-Kallat sowie die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures das Ballgeschehen.

Rund 3500 Gäste feierten schon am Freitag am Steirerball eine fröhliche Ballnacht in den ausverkauften Prunksälen der Wiener Hofburg. Es gab – natürlich – steirische Schmankerl, farbenfrohe Trachten, und die Musik kam unter anderem von der Spider Murphy Gang. Als Stammgast des Steirerballs freute sich der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer über die starke Achse zwischen Wien und der Steiermark: „Der traditionelle Steirerball bietet Jahr für Jahr tausenden Gästen steirische Lebensfreude und Herzlichkeit.“

Von den Mitgliedern der Bundesregierung waren Familienministerin Juliane Bogner-Strauß und Mario Kunasek, Minister für Landesverteidigung, vertreten. Auch Franz Voves, Landeshauptmann außer Dienst, Landtagspräsidentin Bettina Vollath und Margit Kraker, Präsidentin des Rechnungshofs, kamen – sowie Verfassungsrichter Christoph Grabenwarter. Die Medienszene vertraten Markus Mair, Vorstandsvorsitzender der Styria Media Group, sowie die Geschäftsführer der „Kleinen Zeitung“, Thomas Spann und Chefredakteur Hubert Patterer.

Auch am Polizeiball am Freitag im Wiener Rathaus sah man Regierungsprominenz. Eröffnet wurde das Fest nämlich mit einer Rede von Innenminister Herbert Kickl, der zuvor von Manfred Reinthaler, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Wiener Polizei, als „unser oberster Chef“ begrüßt worden war.

„Wenn Sie mich vor sich brauchen, werde ich vor Ihnen stehen. Wenn Sie mich hinter sich brauchen, stehe ich hinter Ihnen. Und wenn Sie mich an Ihrer Seite brauchen, werde ich dort sein. Ob eine einzelne Person oder die gesamte Gruppe, ich lasse nichts über Sie kommen. Sie können auf mich zählen“, sagte Kickl vor rund 2300 Gästen, darunter Vizekanzler Heinz-Christian Strache, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, der Wiener Bürgermeister Michael Häupl und Karoline Edtstadler, Staatssekretärin im Innenministerium. (gral, i.w., kb)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.01.2018)

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