Viel zu selten fordern Sparer ihr Stück vom Kuchen, wenn Notenbanken die Leitzinsen wieder anheben. Warum das so ist und welche Bankaktien 2018 davon besonders profitieren könnten.
Es ist kaum zu glauben: Da beschweren sich Sparer und deren Verbände jahrelang über die Nullzinspolitik der Zentralbanken. Und wenn die Leitzinsen dann endlich erhöht werden, gelingt es den Banken, nur einen Bruchteil an Konsumenten in Form höherer Sparzinsen weiterzugeben. Das zeigt sich momentan eindrucksvoll in den USA und wird auch in Europa nicht viel anders sein, wenn die Europäische Zentralbank den Leitzins wieder anhebt.
Die Fed hat den Leitzins 2017 in drei Schritten auf eine Bandbreite von 1,25 bis 1,50 Prozent angehoben, und für heuer plant die US-Notenbank drei weitere Erhöhungen. Nun möchte man meinen, dass in einem transparenten Markt der Wettbewerb der Geschäftsbanken dazu führt, dass auch die Sparzinsen steigen. Weit gefehlt: Im Durchschnitt gaben die Institute nur 15 Prozent des Zinsvorteils an die Sparer weiter, errechnete das Investmenthaus Keefe, Bruyette and Woods. Ein anschauliches Beispiel: JP Morgan zahlt in New York für ein herkömmliches Sparkonto immer noch bloß 0,01 Prozent an Zinsen.