Justizsprecher: 25 Tote bei regimekritischen Protesten im Iran

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Dem iranischen Justizsprecher Gholamhossein Mohseini zufolge wurden 25 Menschen getötet und 622 verhaftet.

Bei den jüngsten regimekritischen Protesten im Iran sind insgesamt 25 Menschen getötet worden. Das gab Justizsprecher Gholamhossein Mohseini Edzehi (Ejeie) am Sonntag bekannt. Ein Polizeisprecher hatte letzte Woche noch von 20 Toten gesprochen - 18 Demonstranten und zwei Zuschauer, die während der Proteste in einem Unfall ums Leben gekommen seien.

"Wir hatten zwar einige Unruhen erwartet, aber nicht in diesem Ausmaß", sagte der Justizsprecher nach Angaben der Nachrichtenagentur IRNA. Laut Edzehi wurden 622 Menschen verhaftet. Er widersprach damit Angaben von Parlamentariern, die von bis zu 3.000 Verhaftungen berichtet hatten. Einige Demonstranten seien bereits auf Kaution wieder freigelassen worden, sagte Edzehi. Er machte aber erneut keine genauen Angaben zur Anzahl der noch Festgehaltenen.

Parlamentsvizepräsident Ali Motahari kritisierte die Justiz: Das Parlament habe mehrmals klare Informationen gefordert, aber keine erhalten. "Leider fehlt in unserem Land immer noch die Kultur, (legislative) Anträge zu beantworten", kritisierte Motahari laut der Nachrichtenagentur ISNA.

Auch ein Antrag der Reformerfraktion im Parlament, die Demonstranten im berüchtigten Ewin-Gefängnis in Nord-Teheran zu besuchen, wurde laut Motahari immer noch nicht beantwortet. Zudem gebe es immer noch keine Details zu den Fällen von mindestens zwei Demonstranten, die in Haft Selbstmord begangen haben sollen.

(APA/DPA)

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