Huaweis US-Ambitionen stehen auf wackeligen Beinen

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Kurz vor der CES platzte der Deal zwischen Huawei und Mobilfunkprovider AT&T. US-Abgeordnete drohen AT&T mit geschäftlichen Konsequenzen.

US-Abgeordnete drängen den Telekomkonzern AT&T Insidern zufolge zur Einstellung seiner Zusammenarbeit mit dem chinesischen Smartphone- und Netzwerkspezialisten Huawei. Zudem würden sie sich aufgrund von Sicherheitsbedenken gegen den US-Markteintritt des Telekomriesen China Mobile aus der Volksrepublik aussprechen, sagten zwei mit den Forderungen vertraute Kongressmitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters. Der chinesische Marktführer hatte bereits vor sieben Jahren eine entsprechende Lizenz beantragt. Eine Entscheidung steht weiter aus. Zugleich warnten die Abgeordneten laut den Insidern US-Konzerne, dass es ihre Geschäfte mit der Regierung in Washington erschweren könnte, sollten sie Beziehungen zu Huawei oder China Mobile haben. Es gibt Befürchtungen, dass sich AT&T beim Ausbau des 5G-Netzes mit den Chinesen zusammentun könnte.

Anfang des Monats war AT&T, die Nummer zwei in den USA hinter Verizon, bereits gezwungen worden, die Pläne zu beerdigen, seinen Kunden bestimmte Huawei-Geräte anzubieten. Zuvor hatten einige Kongressmitarbeiter gegen das Vorhaben Stimmung gemacht. Es wird befürchtet, dass chinesische Geheimdienste Zugriff auf Daten auf Huawei-Smartphones haben.

Die Bemühungen chinesischer Konzerne, in der weltgrößten Volkswirtschaft Fuß zu fassen, werden seit dem Amtsantritt Donald Trumps kritischer beäugt. So wurde kürzlich auch der Verkauf des US-Zahlungsabwicklers MoneyGram an einen Ableger des chinesischen Online-Händlers Alibaba wegen Sorgen um die nationale Sicherheit blockiert.

China Mobile war zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar. AT&T wie auch Huawei wollten sich nicht äußern.

(Reuters)

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