Sportminister Strache verurteilt "miese Kampagne" gegen Sailer

Sportminister Heinz-Christian Strache beim Damen-Weltcuprennen in Bad Kleinkirchheim
Sportminister Heinz-Christian Strache beim Damen-Weltcuprennen in Bad KleinkirchheimREUTERS
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Sportminister Heinz-Christian Strache sieht durch die Berichte das Andenken Toni Sailers und den Wintertourismus in Österreich gefährdet.

Sportminister und Vizekanzler Heinz-Christian Strache verurteilte am Donnerstag in einer Aussendung "entschieden die miese Kampagne gegen das Andenken der österreichischen Ski-Legende Toni Sailer". Gemäß Berichten der Recherche-Gemeinschaft "Standard", "Ö1" und "Dossier" soll der ehemalige Skirennläufer 1974 eine junge Polin in Zakopane vergewaltigt haben.

Das Vorgehen sei geschmacklos und zudem pietätlos, hieß es in der Aussendung des Ministeriums, da sich weder der 2009 verstorbene Sailer noch der damalige Außenminister Rudolf Kirchschläger bzw. Bundeskanzler Bruno Kreisky gegen die "haltlosen Vorwürfe" wehren könnten. Zudem wurde darauf verwiesen, dass das Verfahren eingestellt wurde.

Zudem wurde betont, dass Sailer "einer der verdienstvollsten Sportler" Österreichs gewesen sei. Mit seinen Leistungen (dreimal Olympia-Gold, siebenmal WM-Gold) habe der Kitzbühler zum weltweiten Ansehen Österreichs beigetragen. Die Berichte würden nicht nur Sailers Andenken, sondern auch den Wintertourismus schädigen.

Tirols LH Günther Platter (ÖVP) stimmte Strache zu: "Das ist eine Sauerei, was da aufgeführt wird - nach so vielen Jahrzehnten und mehr als acht Jahre nach seinem Tod". Man solle die Kitz-Ikone "in Frieden ruhen lassen", so Platter. Toni Sailer sei ein "großes Sportidol" gewesen, meinte der Landeshauptmann.

(red)

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