Quergeschrieben

Wenn die Zivilgesellschaft gegen sich selbst demonstriert

In der politischen Auseinandersetzung triumphieren immer mehr Befindlichkeiten und Gefühle über Ratio und Vernunft – solang wir uns das noch leisten können.

Mindestens 30.000Teilnehmer demonstrierten jüngst in Wien gegen die neue Bundesregierung. „Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft gingen auf die Straße: Organisiert und nicht organisiert, in Gruppen oder allein, um zu zeigen, dass sie Politik für Eliten und auf Kosten aller anderen ablehnen. Es war ein kräftiges Lebenszeichen der sogenannten Zivilgesellschaft“, berichtete im milieutypischen Jargon der Wiener „Standard“.

Und weiter: „Die Demo war ein Signal nach innen und außen: Demoteilnehmer fühlten sich nach Tagen der Verunsicherung aufgehoben in einer herzlichen Stimmung, in einem optimistischen Aufruf zum Widerstand.“ Nun ist es jedermanns gutes Recht, gegen die Regierung zu demonstrieren. Nicht ohne heitere Note ist freilich, dass jene „Zivilgesellschaft“ selbst eine der Hauptursachen dafür ist, dass diese Regierung 2017 überhaupt an die Macht kommen konnte.

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