Kaspersky: Bitcoin wurde von US-Geheimdienst gegründet

Themenbild: Bitcoin
Themenbild: Bitcoin Reuters
  • Drucken

Es ist eine (Verschwörungs)-Theorie, die schon seit längerem im Netz gewälzt wird. Nun behauptet es mit der russischen IT-Unternehmerin aber erstmals eine prominente Vertreterin der Branche: Hinter der Kryptowährung sollen US-Geheimdienste stecken.

Gemeinsam mit ihrem Mann, Jewgeni Kaspersky, hat sie einst die renommierte Firma Kaspersky Lab, zur Herstellung von Internetsicherheitssoftware gegründet, die heute zu den großen Spielern der Branche weltweit gehört. Nun lässt die 51-jährige Russin, Natalya Kasperskaya, mit Aussage aufhorchen, die für Aufregung sorgt. Ihr zufolge nämlich sei Bitcoin eine Erfindung der US-Geheimdienste. Hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto, der als Erfinder der Kryptowährung Bitcoin bekannt ist, verberge sich eine „Gruppe amerikanischer Kryptographen“, sagte sie am Donnerstag auf einer Veranstaltung auf einer Universität in St. Petersburg, wo ihre zweite Firma InfoWatch ein Forschungszentrum eröffnete: Die Kryptowährung selbst sei ein Produkt amerikanischer Geheimdienste.

Bilder von Kasperskayas Präsentation wurden von einer Dozentin der besagten Universität auf Facebook veröffentlicht, wo der russische TV-Sender „Doschd“ den Eintrag fand. „Bitcoin ist eine Erfindung amerikanischer Geheimdienste mit dem Ziel, eine schnelle Finanzierung der Geheimdienste der USA, Englands, Kanadas und anderer Länder zu schaffen“, heißt es in Kasperskayas Präsentation. Es sei gewissermaßen wie ein „Dollar 2.0“. 25 Prozent der Bitcoins befänden sich in den Händen der Gründer. Die von Kasperskaya ausgesprochene Theorie wird im Internet schon seit längerem in diversen Foren gewälzt, sie ist jedoch die erste renommierte Vertreterin der IT-Branche, die sie offen vertritt. 

Seit Entstehen der Kryptowährung gab es viele Theorien, wer hinter Nakamoto stehen könnte. Zuletzt wurde etwa Elon Musk, Gründer des E-Mobilitäts-Konzerns Tesla genannt. Natalya Kasperskaya selbst ist Mitglied der Arbeitsgruppe „IT + Souveränität“, die von der Kreml-Administration gegründet wurde. Manche vermuten hinter der jetzigen Aussage daher auch einfach nur eine neue Runde im Streit zwischen den USA und Russland.

Ihr Mann Jewgeni Kaspersky soll im Übrigen einst Kryptographie auf der KGB-Hochschule studiert haben. Von ihm wurde das in der Vergangenheit jedoch dementiert. Dennoch war Kaspersky im Vorjahr von der US-Regierung angegriffen worden, die aus Angst vor Cyberspionage ihre Behörden angewiesen hat, keine Antivirensoftware der russischen Firma Kaspersky zu verwenden. Der Hersteller will das nicht akzeptieren - und zieht vor Gericht.

>> Kryptomanie: Spekulieren bis die Blase platzt

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Bitcoin-Miner in Kanada
Geld & Finanzen

Bitcoin fällt unter 7000-Dollar-Marke

Seit dem Allzeithoch von Mitte Dezember hat die Digitalwährung Bitcoin 65 Prozent verloren, am Mittwoch büßte sie acht Prozent ein.
A sticker reading 'Bitcoin accepted here' is displayed at the entrance of the Stadthaus town hall in Zug
Österreich

Masterplan für das Bitcoin-Land Österreich

Kryptowährungen genießen keinen guten Ruf. Aber das Finanzministerium sieht in der Neuordnung des digitalen Finanzplatzes Chancen – weit über das Thema Bitcoin hinaus. Bis Jahresende soll es neue Regeln geben.
CANADA-ECONOMY-COMPUTER MINING-BITCOINS
Geld & Finanzen

Kryptowährungen: Hedgefonds-Blase am Platzen

Die Erträge sind eingebrochen, nachdem der Bitcoin-Wert um mehr als die Hälfte gesunken ist. Dies lässt zahlreiche Anleger zweimal überlegen.
FILE PHOTO: Cryptocurrency exchange Coincheck's signboard is pictured in front of a building where their office is located in Tokyo
Geld & Finanzen

Japanischer Broker soll Kryptobörse Coincheck kaufen

Die angeschlagene Kryptobörse Coincheck stehe einem Zeitungsbericht zufolge vor der Übernahme durch den Broker Monex stehen.
Coincheck Inc COO Otsuka speaks to the media in Tokyo
Geld & Finanzen

Kunden von bestohlener Kryptobörse Coincheck ziehen Geld ab

Ein Manager der bestohlenen Kryptobörse sagte, das Unternehmen verfüge über ausreichende Mittel für weitere Auszahlungen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.