Die seltsamen Hintergründe der Wienwert-Pleite

THEMENBILD: WIENWERT
APA/HELMUT FOHRINGER
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Die Insolvenz der Immobilienfirma ist nicht die erste von Vorstand Stefan Gruze. Die Vorgangsweise wirft viele Fragen auf. Gläubigerschützer und Juristen fordern strafrechtliche Untersuchungen.

Am Mittwoch saß er im Café Landtmann, der ersten Adresse Wiens für Politiker und Wirtschaftsgrößen. Am Freitag, einen Tag, nachdem die Immobilienfirma Wienwert die Pleite ihrer Mutter WW Holding angekündigt hatte, zeigt sich Miteigentümer und Vorstand Stefan Gruze nicht mehr in der Öffentlichkeit. Und er scheint nicht bereit zu sein, über Hintergründe der Insolvenz und die weitere Vorgangsweise Auskunft zu geben.

„Wir haben bisher keinen Insolvenzantrag, es gibt keine handfesten Informationen, weil sich das Management einbunkert“, sagt der Insolvenzexperte des Kreditschutzverbands von 1870 (KSV), Hans-Georg Kantner, zur „Presse“. Umso mehr brodelt die Gerüchteküche.

Branchenkenner bezeichnen die Pleite schon jetzt als Wirtschaftskrimi.
Gruze ist in der Immobilien- und Finanzbranche bekannt. Was ein tiefer Blick ins Firmenbuch bestätigt: Vier Firmen schlitterten unter Gruze als Geschäftsführer in die Pleite: Henero GmbH, Larneva GmbH, Minerva Versicherungstreuhand GmbH und V.L. Mietwagen GmbH. Meist konnten die Insolvenzverfahren mangels Vermögens nicht eröffnet werden, die Firmen wurden liquidiert.


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