Udo Landbauer soll 2010 für die "Jungen Patrioten" Spenden gesammelt haben. Für Kritik sorgt auch das Nummernschild eines FPÖ-Funktionärs in Salzburg.
Udo Landbauer, FPÖ-Spitzenkandidat für die niederösterreichische Landtagswahl, soll 2010 - als er bereits Spitzenfunktionär der Freiheitlichen Jugend war und im selben Jahr Stadtrat in Wiener Neustadt wurde - einen rechtsextremen Verein unterstützt haben, berichtet das Nachrichtenmagazin "profil" laut Vorabmeldung.
Bei dem Verein soll es sich um "Junge Patrioten - Verein zur Erziehung zu politischer Verantwortung" handeln. Die Organisation mit "völkisch-fundamentalistischer Orientierung" sei vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) auf Anfrage als rechtsextrem klassifiziert worden, so das "profil". Sie wurde im Oktober 2011 aufgelöst.
Lieder aus NS-Zeit
Wie das Nachrichtenmagazin in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe schreibt, habe Landbauer in zwei mit seinem Konterfei versehenen Schreiben an Sympathisanten der "Jungen Patrioten" um Spenden ersucht, darunter auch für ein vom Verein herausgegebenes "Liederbüchlein für unterwegs". Das Buch beinhalte unter anderem Lieder aus der Zeit des Nationalsozialismus.
Seitens der FPÖ Niederösterreich reagierte man auf APA-Anfrage "sehr gelassen". Sie sieht in den Vorwürfen "linke Polemik" im Wahlkampf-Finale. Das sei acht Jahre her und tauche nun ausgerechnet eine Woche vor dem Votum auf - gestützt auf einen "privaten, linken Verein", der einseitige Beurteilungen vornehme. Angemerkt wurde zudem, dass "'profil' uns wegen Inseraten umworben hat", die Partei aber keine in dem Nachrichtenmagazin geschaltet habe.
Spiel mit Nazi-Code?
Für Kritik sorgt auch ein Flachgauer FPÖ-Funktionär, der mit einem Wunsch-Autokennzeichen mit der Zahl "88" unterwegs ist. Die Grünen üben heftige Kritik, berichtete das ORF Radio Salzburg am Samstag. Die Ziffernfolge gilt als Nazi-Code für "Heil Hitler". Der Mann erklärt sie aber mit einem privaten Jahrestag. Von der blauen Landespartei hieß es, man werde das Gespräch suchen und erwäge Konsequenzen. Das
Hier werde "offensichtlich mit Nazi-Codes gespielt", kritisierte der Grüne Landtagsabgeordnete Simon Heilig-Hofbauer im Gespräch mit dem ORF. "Ich weiß nicht, ob der Funktionär ein Nazi ist. Aber offensichtlich findet er es lustig, mit Nazi-Codes zu spielen. Und diese Anspielung auf Hitler wird auch explizit gemacht", so der Grüne. Denn der FPÖ-Mann sei auf Facebook von einem Freund darauf aufmerksam gemacht worden, dass "88" ein "Gruß an Adolf" sei und habe dafür sogar ein "Like" vergeben, präzisierte er gegenüber der APA.
Der Flachgauer FPÖ-Funktionär bestreitet, bei der Auswahl des Kennzeichens einen Nazi-Code im Sinn gehabt zu haben: Er sei an einem 8. August mit seiner Frau zusammengekommen, erklärte er gegenüber der APA die Ziffernfolge. Er sei zwar schon mehrfach darauf aufmerksam gemacht worden, was "88" bedeute, räumte er ein, aber "ich habe das nie richtig erst genommen", denn "mit so etwas habe ich nichts am Hut".
Bei der Landespartei sieht man die Sache nicht ganz so entspannt: Man werde das Gespräch suchen und erwäge Konsequenzen. Eine absichtliche Anspielung wäre "unentschuldbar", sagte ein Sprecher der Landespartei.
(APA)