Staatsbürgerschaft: Südtiroler Heimatbund hängt Dankesplakate in Wien auf

APA/HELMUT FOHRINGER
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Die Aktivisten wollen sich mit den Plakaten bei der türkis-blauen Regierung bedanken. Die Südtiroler Hochschülerschaft kritisiert die Aktion.

Der Südtiroler Heimatbund, der sich für die Wiedervereinigung von Südtirol mit Österreich einsetzt, hat Plakate in Wien aufhängen lassen, um sich für die Entscheidung der schwarz-blauen Regierung zu bedanken, die Doppelstaatsbürgerschaft für deutsch- und ladinischsprachige Südtiroler ins Regierungsprogramm aufzunehmen. "Süd-Tirol dankt Österreich für die Möglichkeit, bald schon wieder den Pass unseres Vaterland zu bekommen", ist auf den Plakaten zu lesen.

Laut Südtiroler Heimatbund wurden die Plakate vergangene Woche in der Wiener Innenstadt, in Leopoldstadt, Landstraße, Wieden, Neubau und Alsersgrund angebracht. Damit will der Heimatbund "den Dank all jener sichtbar machen, die sobald möglich, um die österreichische Staatsbürgerschaft ansuchen möchten", hieß es in einer Aussendung. Österreich habe sich als "verlässliches Vaterland aller Südtiroler" erwiesen, so der Heimatbund.

Nicht alle Südtiroler sind allerdings einverstanden mit der Aktion. Die Südtiroler Hochschülerschaft sh.asus distanzierte sich von der Botschaft. "Not in our name" (Nicht in unserem Namen), so die Studentenvertretungen auf Facebook. Die Debatte um die Doppelstaatsbürgerschaft diene als "Blendgranate", um gewisse Parteien und Gruppen wieder auf den Plan zu rufen und Zwietracht zu säen, so die Kritik, "dem Großteil der Südtiroler wird sie wohl kaum helfen".

(APA)

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