Doppelstaatsbürgerschaft: Italiens Parlamentspräsidentin kritisch

Archivbild: Laura Boldrini
Archivbild: Laura Boldriniimago/Pacific Press Agency
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Laura Boldrini, Präsidentin der italienischen Abgeordnetenkammer, sieht in den österreichischen Plänen zur Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler eine "anachronistische Provokation".

Die Präsidentin der italienischen Abgeordnetenkammer, Laura Boldrini, kritisiert die Entscheidung der schwarz-blauen Regierung, die Doppelstaatsbürgerschaft für deutsch-und ladinischsprachige Südtiroler ins Regierungsprogramm aufzunehmen. Das Vorhaben der Regierung bezeichnete sie als "anachronistische Provokation" in einer Zeit, in der es zu einer "europäischen Staatsbürgerschaft" kommen sollte.

"Die Erfahrung des Zusammenlebens von Sprachgruppen in Südtirol ist überall bekannt, weil sie funktioniert. Heute ist die Zeit für die europäische Staatsbürgerschaft reif", sagte Boldrini bei einer Wahlveranstaltung ihrer Linkspartei "Frei und gleich" (Liberi e uguali) in Trient am Wochenende.

Boldrini kritisierte auch die von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) angekündigte neue Grenzpolizei. "Die Frage der Grenzkontrolle muss im Schengen-Raum von den EU-Mitgliedsstaaten mit Verantwortungsbewusstsein gemeistert werden. Wenn jeder seinen Teil Verantwortung übernimmt, würde es keine Probleme, keine Krisen und kein Bedürfnis geben, Polizei an die Grenze zu entsenden", kommentierte Boldrini.

 

(APA)


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