Zwei Wiener wollen die verstorbene Flüchtlingshelferin ehren – und gleichzeitig das Andenken an den früheren Wiener Bürgermeister beseitigen.
Eine Petition für die Umbenennung des Dr.-Karl-Lueger-Platzes in Ute-Bock-Platz wurde bis Dienstagvormittag mehr als 27.000-mal unterzeichnet. Zwei Wiener wollen die am Freitag verstorbene Flüchtlingshelferin ehren – und das Andenken an den früheren Wiener Bürgermeister beseitigen, der wegen seines Antisemitismus umstritten war.
Die Stadt Wien ist allerdings gegen Umbenennungen, weil man die Geschichte der Stadt nicht auslöschen will. Eine andere Verkehrsfläche nach Bock zu benennen sieht man allerdings als positiv.
Appell von Ute Bocks Familie: "Notleidenden etwas Gutes tun"
Die Familie der verstorbenen Flüchtlingshelferin hat sich unterdessen am Montag zu Wort gemeldet. In einer schriftlichen Stellungnahme wurde in Bocks Sinne gebeten, von Blumenspenden Abstand zu nehmen und stattdessen, "einem/einer Notleidenden etwas Gutes tun".
Ute Bock habe sich ihr gesamtes Leben unermüdlich für jene eingesetzt, die sonst nirgends und bei niemandem Schutz und Hilfe gefunden haben. Es sei der sehnlichste Wunsch der Flüchtlingshelferin gewesen, nicht mehr gebraucht zu werden. Dieser Wunsch soll sich "wenigstens ein kleines Stück weit erfüllen", hieß es weiters.
Die Familie bedankte sich außerdem bei den Pflegerinnen und dem Ärzteteam sowie bei Hans Peter Haselsteiner, der Bock vor Jahren, als für sie alles verloren schien, unterstützt habe. Die Angehörigen baten außerdem um Verständnis, dass der allerletzte Weg im Kreis der Familie, unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet.
>> Zur Petition "Ute-Bock-Platz statt Karl-Lueger-Platz!"
(Red./APA)