NFL-Football: Der Wurfarm, der Amerikas Sport bewegt

Tom Brady: typische Handbewegung, das übliche Resultat – die Patriots gewinnen.
Tom Brady: typische Handbewegung, das übliche Resultat – die Patriots gewinnen.(c) Reuters
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Quarterback Tom Brady führte die New England Patriots zum achten Mal in den Super Bowl, der Superstar träumt nun vom sechsten Titel. Finalgegner sind die Philadelphia Eagles – geleitet von Ersatzspieler Nick Foles.

Philadelphia. Wieder die Patriots oder doch überraschend die Eagles? Amerikas Football-Sport steht vor einer schwierigen Frage, die sich erst im Super Bowl am 4. Februar in Minnesota wird klären lassen. Titelverteidiger New England steht erneut im Endspiel der National Football League, nur noch die Philadelphia Eagles stehen als finale Hürde im 52. Endspiel im Weg. Gewinnen die Patriots, schreibt Quarterback Tom Brady Football-Geschichte. Es wäre sein sechster Titel, damit wäre er „einzigartig“ in dieser Liga. Historisch wird es auch sonst: Die Adler gewannen die Vince-Lombardi-Trophy noch nie.

Brady ließ sich am Sonntag auch von seiner leicht verletzten Wurfhand nicht stoppen. Genäht und bandagiert nach einem Trainingsunfall führte der 40-Jährige sein Team mit zwei Touchdown-Pässen im letzten Viertel noch zum 24:20-Heimsieg gegen die lang führenden Jacksonville Jaguars. Er steht zum achten Mal im Super Bowl, auch das ist Rekord. Philadelphia verlängerte den „Super Bowl“-Fluch, besiegte die Minnesota Vikings 38:7 – damit wird erneut kein Klub vor eigenem Publikum die wertvollste Trophäe im US-Sport gewinnen.

Brady, Bündchen, Belichick

„Es ist einmalig, Teil eines Teams zu sein, das solche Spiele gewinnt. Es ist eine großartige Leistung“, betonte Brady. In den Tagen davor musste der Ehemann von Supermodel Gisele Bündchen um seinen Einsatz bangen. Einen anderen seine Spielzüge umsetzen sehen, es wäre eine Qual gewesen für den Ehrgeizling, der für seine Ziele auch gegen Klubchef und Trainer auftritt – wenn es sein muss.

Fünf Super-Bowl-Ringe haben Brady und Belichick gemeinsam gewonnen. Im Vorjahr gelang im Endspiel gegen Atlanta nach einem 3:28-Rückstand noch eine unfassbare Aufholjagd zum 34:28-Sieg nach Verlängerung. Selbst der sonst emotionslose Patriots-Coach Bill Belichick jubelte ausgelassen am Spielfeldrand. Kurz danach war er dann wieder ganz der Alte, als er über Bradys Blessur sprach: „Er ist ein harter Bursche, aber wir reden hier auch nicht über eine Operation am offenen Herzen.“

Adler sinnen auf Revanche

In Minnesota stellt sich das Team aus Philadelphia den Patriots in den Weg. Angeführt von Ersatz-Quarterback Nick Foles dominierten die Eagles das zweite Halbfinale gegen Minnesota. Foles gelangen drei Touchdown-Pässe. „Wir alle vertrauen uns gegenseitig“, sagte der Spielmacher, der seit dem Kreuzbandriss von Carson Wentz Stammkraft ist. „Ich kann mich glücklich schätzen, so großartige Mitspieler und Trainer zu haben“, betonte Foles.

Für die Eagles ist es die dritte Super-Bowl-Teilnahme der Klubgeschichte, die erste seit 2005. Damals hieß der Gegner ebenfalls New England, die Patriots um Brady gewannen 24:21. Nun haben die Adler aus Philly, die ihr erstes Endspiel 1981 gegen die Oakland Raiders 10:27 verloren haben, Gelegenheit zur Revanche. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.01.2018)

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