Amazon Go, wo ein Ladendiebstahl einfach nur Schwund ist

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Eine Journalistin des Senders CNBC probierte den kassenlosen Store von Amazon aus. Ein gutes Geschäft - für sie. Denn der Joghurt ging aufs Haus. Die Kameras hatten ihn nicht erfasst. Amazon sieht es gelassen.

Amazon hat seinen ersten kassenlosen Supermarkt eröffnet und zieht nach einer Woche Bilanz. Statt nie mehr Schlange zu stehen, müssen jetzt die Kunden draußen warten, bevor sie überhaupt rein dürfen und dann ist da noch die Sache mit dem Ladendiebstahl.

Kameras überall. In diesem Supermarkt steht man unter Dauerüberwachung. Kunden nehmen es aber locker. Denn immerhin sind sie dazu um jedes Produkt in den digitalen Einkaufskorb zu legen. Das System übersah dann aber ausgerechnet bei einer CNBC-Journalistin einen Joghurt-Becher. Via Twitter meldete sich und erklärte, dass sie wohl gerade Ladendiebstahl beging. Unabsichtlich natürlich. Amazon reagierte gelassen und wünschte ihr einen guten Appetit. Das Unternehmen kann es sich leisten, ein Joghurt zu verschenken.

Die Verantwortliche für Amazon Go erklärte, dass ihr das in der mehrmonatigen Testphase kein einziges Mal passiert sei. Die Regalböden sind mit Waagen versehen, die wiederum mit den Kameradaten gekoppelt werden. So werden die Einkäufe registriert und über die Kameras den jeweiligen Kunden zugeordnet. Vorraussetzung ist die App Amazon Go.

Möglich, dass etwas durchrutscht ist aber offensichtlich trotzdem. Amazon hat aber vor, derartige Vorkommnisse nicht als Ladendiebstahl zu deklarieren. Es sei einfach Schwund. Man werde auch keine Vorkehrungen treffen, um so etwas zu verhindern.

Damit verleitet Amazon möglicherweise Kunden aber dazu, das System absichtlich auszutricksen. Aber auch das wird sich Amazon sicherlich leisten können.

(bagre)

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