Der US-Vizepräsident verteidigt die Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem. Schulen und Geschäfte im Westjordanland und in Ostjerusalem bleiben am Dienstag geschlossen.
Die Palästinenser haben am Dienstag aus Protest gegen den Besuch von US-Vizepräsident Mike Pence in Israel gestreikt. Die palästinensischen Fraktionen kritisierten die umstrittene US-Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt. Schulen und Geschäfte im besetzten Westjordanland und in Ostjerusalem blieben geschlossen, Busse fuhren nicht.
Pence bezeichnete die Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem als Ausdruck der engen Beziehungen zwischen den USA und Israel. Dies sei "ein greifbares Zeichen unserer beständigen Verpflichtung und unseres Bündnisses mit dem Staat Israel", sagte Pence am Dienstag bei einem Treffen mit dem israelischen Präsidenten Reuven Rivlin in Jerusalem.
US-Präsident Donald Trump habe das Außenministerium angewiesen, mit US-Botschafter David Friedman die Verlegung bis Ende nächsten Jahres abzuschließen.
Rivlin wirbt für Verständigung mit Palästinensern
Nach der US-Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt Anfang Dezember war es zu Unruhen im Heiligen Land gekommen. Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas sagte, die USA hätten sich als Vermittler für Friedensgespräche mit Israel disqualifiziert. Die Palästinenser streikten am Dienstag aus Protest gegen den Besuch von Pence.
Rivlin warb bei dem Treffen mit Pence für eine Verständigung mit den Palästinensern. "Trotz der Worte, die Präsident Abbas erst letzte Woche verwendet hat, müssen wir weiter daran arbeiten, Vertrauen zwischen den beiden Völkern aufzubauen", sagte Rivlin. Abbas hatte Israel als "koloniales Projekt" bezeichnet, das nichts mit Juden zu tun habe.
Nach dem Treffen mit Rivlin besucht Pence die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Anschließend will er die Klagemauer in der Jerusalemer Altstadt besuchen, die heiligste Stätte des Judentums.
(APA/dpa)