Wer nach der Förderklasse in den Regelunterricht wechselt, soll nur in Ausnahmefällen normal in die nächsthöhere Klasse aufsteigen.
Wien. Im Ministerrat wurde eine Punktation zu den Deutschförderklassen beschlossen: Ab Herbst müssen jene Schulen, an denen mindestens sechs Kinder Deutschdefizite haben, Deutschförderklassen einrichten. Dort wird wöchentlich 15 bis 20 Stunden separat Deutsch gelernt. Turnen, Zeichnen, Musik sollen diese Schüler mit anderen, gleichaltrigen mitmachen.
Die separate Deutschförderung solle so kurz wie möglich gehalten werden, so Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP), die Schullaufbahn zügig weitergehen. Wer nach der Deutschförderklasse in den Regelunterricht wechselt, soll aber nur noch in begründeten Fällen bzw. Ausnahmen in die nächsthöhere Schulstufe aufsteigen. Dadurch soll das Auf- und Nachholen des in den Lehrplänen vorgesehenen Lernstoffs und entsprechender Lernfortschritt sichergestellt werden.
Wie es aus dem Büro Faßmanns gegenüber der „Presse“ heißt, wird das bedeuten: Schüler, die im Sommersemester die Deutschförderklasse abschließen, werden in der Regel um ein Jahr zurückgestellt. Wer etwa ersten Schuljahr eine Deutschklasse besucht hat, wird dann nochmals die erste Klasse besuchen und. Wer zum Halbjahr im Februar sprachlich fit ist, soll direkt in die reguläre Klasse umsteigen. Wenn Schüler die maximalen vier Semester in der Deutschförderklasse brauchen, wird individuell entschieden, in welche Klasse sie einsteigen.
Die Lehrergewerkschaft hält die Pläne der Regierung jedenfalls für „grundvernünftig“. Der neue Minister zeige gleich zu Beginn „Realitätssinn und Verständnis für pädagogische Notwendigkeiten “. (red./APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.01.2018)