Olympia: Nordkoreanische Athletinnen in Südkorea eingetroffen

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Eishockey-TeamAPA/AFP/POOL/SONG KYUNG-SEOK
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Gemeinsames Damen-Eishockey-Team bei Olympischen Winterspielen im Süden

Rund drei Wochen vor den Olympischen Winterspielen sind in Südkorea nordkoreanische Eishockey-Spielerinnen eingetroffen, die mit einer Auswahl aus dem Süden ein gemeinsames Damen-Eishockey-Team bilden sollen. Die Sportlerinnen passierten am Donnerstag auf dem Landweg die Grenze bei Kaesong, wie das Wiedervereinigungsministerium in Seoul mitteilte.

Begleitet wurden sie von einer Delegation aus dem Norden. Nordkorea stellt zwölf Spielerinnen für das binationale Team. Insgesamt wird Nordkorea bei den Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang mit 22 Athleten in drei Sportarten und fünf Disziplinen vertreten sein. Die Teilnahme Nordkoreas an dem vom 9. bis zum 25. Februar stattfindenden Sportereignis in Südkorea gilt als wichtiges Zeichen der Entspannung im Verhältnis zwischen den beiden verfeindeten Staaten.

Es ist das erste Mal in der Geschichte der Olympischen Spiele, dass es ein gemeinsames Eishockey-Damenteam beider koreanischer Staaten geben wird. Nordkoreanische Sportler treten zudem im Eiskunst- und Eisschnelllauf, sowie im Skilanglauf und im Alpinski an. Die Athleten beider Staaten werden bei der Eröffnungszeremonie am 9. Februar gemeinsam hinter der sogenannten Fahne der Vereinigung laufen - eine hellblaue Silhouette der Halbinsel auf weißem Grund.

Anfang der Woche hatten Nord- und Südkorea überdies vereinbart, dass als Teil der nordkoreanischen Delegation zu den Winterspielen ein Orchester mit 140 Musikern in Südkorea auftreten sollte. Außerdem war mit einem möglichen Auftritt der nordkoreanischen Girl-Band Moranbong gerechnet worden.

Die Winterspiele finden nur etwa 80 Kilometer südlich der entmilitarisierten Zone statt, die Teilungslinie zwischen Nord- und Südkorea. In den vergangenen Monaten hatten die Spannungen auf der seit Jahrzehnten geteilten Halbinsel zugenommen. Grund dafür waren unter anderem mehrere Raketentests Pjöngjangs. Seit Jahresbeginn kam jedoch Bewegung in den Konflikt, nachdem Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un in seiner Neujahrsansprache Dialogbereitschaft mit dem Süden signalisiert hatte.

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