FPÖ meldet Einbruch und Wanzenfund in Büro von Strache

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Ministerrat Wien BKA 24 01 2018 Heinz Christian STRACHE Heinz Christian STRACHE *** Council of(c) imago/SKATA (Karl Sch�ndorfer)
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Am Mittwochabend wurde offenbar in das Büro von Heinz-Christian Strache eingebrochen. Eine verdächtige Person sei bemerkt worden, habe aber unerkannt fliehen können, hieß es aus dem Innenministerium. Strache spricht auf Facebook von einem "Abhörskandal".

Im Büro von Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) soll am Mittwochabend ein Einbruch verübt worden sein. Eine verdächtige Person sei von Mitarbeitern bemerkt worden, habe aber unerkannt fliehen können, hieß es aus dem Innenministerium. Auch seien im Büro des Vizekanzlers Abhörwanzen gefunden worden, bestätigte man im Büro von Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) entsprechende Medienberichte.

Der Einbruch sei laut Innenministeriums-Aussendung am Mittwoch gegen 19.00 Uhr erfolgt. Mitarbeiter hätten demnach Geräusche in Straches Büro wahrgenommen. Als sie dort nachgesehen hätten, hätten sie jemanden über die Nottreppe flüchten gehört. Strache selbst sei zu dieser Zeit nicht im Büro anwesend gewesen.

Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet

Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) hat in dem Fall Ermittlungen aufgenommen. Es wurde Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Wien erstattet. Welches Motiv hinter dem Einbruch stecken könnte, sei unklar, man erwarte sich nähere Erkenntnisse durch die weiteren Einvernahmen, sagte die Generaldirektorin für die Öffentliche Sicherheit im Innenministerium, Michaela Kardeis. Insbesondere gelte es abzuklären, ob Dokumente, Unterlagen oder dergleichen entwendet wurden.

Laut Innenministerium verfügte das Palais Dietrichstein, wo sich Straches Vizekanzler-Büro befindet - er bezog die Räumlichkeiten des Büros des früheren Kanzleramtsministers Thomas Drozda, berichtet "Kurier.at" -, über ein elektronisches Sicherheitssystem. Die Türen seien aber aufgrund von Transportarbeiten längere Zeit offengestanden, so dass ein unbemerktes Betreten des Gebäudes durchaus möglich gewesen sein könnte.

Auch Wanzen im Büro gefunden

Der Einbruch könnte auch insofern von Brisanz sein, da im Büro Straches Abhörwanzen gefunden worden seien. Entsprechende Berichte auf den Nachrichtenseiten "Krone.at", "Heute.at und "Oe24.at" wurden im Kabinett von Verteidigungsminister Kunasek auf Nachfrage der APA bestätigt. Beamte des Heeresabwehramtes hätten "technisches Material gefunden, das geeignet ist, den Herrn Vizekanzler abzuhören", so ein Sprecher. Strache nannte den Vorfall auf seiner Facebook-Seite einen "Abhörskandal".

Wann die Wanzen gefunden wurden - ob vor oder nach dem Einbruch - gab das Verteidigungsressort nicht bekannt. Ebenso schwieg sich der Sprecher über den genauen Fundort aus - laut Medienberichten soll das technische Equipment hinter einer Spiegelwand gefunden worden sein. Das Heeresabwehramt - eigentlich zuständig zum Schutz des Bundesheeres - war im Zuge der Amtshilfe tätig geworden, hieß es aus Kunaseks Kabinett.

(APA/Red.)

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