Mittwochabend wurde ein Einbruch verübt.
Wien. Laut Innenministerium wurde am Mittwoch gegen 19 Uhr ein Einbruch ins Büro von Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) verübt. Eine verdächtige Person wurde von Mitarbeitern bemerkt, konnte aber unerkannt fliehen. Strache selbst war nicht anwesend.
Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung hat Ermittlungen aufgenommen. Welches Motiv hinter dem Einbruch stecken könnte, sei unklar, man erwarte sich nähere Erkenntnisse durch die weiteren Einvernahmen, sagte die Generaldirektorin für die öffentliche Sicherheit im Innenministerium, Michaela Kardeis. Insbesondere gelte es abzuklären, ob Dokumente, Unterlagen oder dergleichen entwendet wurden.
Laut Innenministerium verfüge das Palais Dietrichstein, wo sich Straches Büro befindet, über ein elektronisches Sicherheitssystem. Die Türen seien aber wegen Transportarbeiten längere Zeit offen gestanden, sodass ein unbemerktes Betreten des Gebäudes durchaus möglich gewesen sein könnte.
Früheres Drozda-Büro
Zudem wurden in Straches Büro Abhörwanzen gefunden, wie das Kabinett von Verteidigungsminister Mario Kunasek bestätigt. Beamte des Heeresabwehramtes hätten „technisches Material gefunden“. Ob die Wanzen vor oder nach dem Einbruch gefunden wurden, sagte man nicht.
Vor dem FPÖ-Vizekanzler saß der frühere Kanzleramtsminister Thomas Drozda (SPÖ) in dem Büro. Laut diversen Medien soll das Equipment hinter einer Spiegelwand gefunden worden sein. Das Verteidigungsministerium wollte zum genauen Fundort keine Angaben machen. (red./APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.01.2018)