"Es ist ein Massaker": Explosion im Stadtzentrum von Kabul

Explosion im Stadtzentrum von Kabul
Explosion im Stadtzentrum von KabulREUTERS
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Bei der Explosion starben 100 Menschen, 151 weitere wurden verletzt. Die Taliban, die erst in der Vorwoche ein Luxushotel angegriffen hatten, reklamierten die Tat für sich. Der Eiffelturm bleibt als Reaktion auf die Tat, dunkel.

Nach dem Bombenanschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul ist die Zahl der Toten auf mindestens 95 gestiegen. Wie die Behörden am Samstag weiter mitteilten, wurden bei dem Angriff mehr als 150 Menschen verletzt. Der Sprengsatz war demnach in einem Krankenwagen versteckt, der mitten im belebten Stadtzentrum auf einen Kontrollposten der Polizei zufuhr. Die Taliban bekannten sich zu der Attacke.

Der Tatort liegt in der Nähe mehrerer Botschaften, darunter auch die der Bundesrepublik. Seit einem Autobombenanschlag unweit der deutschen Vertretung im Mai 2017 mit 150 Toten hat es keinen so folgenschweren Angriff mehr in Kabul gegeben.. Der Leiter der italienischen Hilfsorganisation Emergency, die eine Klinik für Kriegsverletzungen betreibt, schrieb auf Twitter: "Es ist ein Massaker."

Mehrere lokale Medien berichteten von einem Bombenanschlag im Stadtzentrum. Die Explosion sei in der ganzen Stadt zu spüren gewesen, hieß es bei Tolo News.

Die Explosion habe sich im Stadtzentrum nahe eines alten Gebäudes des Innenministeriums ereignet, wie ein Sprecher des Ministeriums sagte. In der Gegend befinden sich auch die Gesandtschaft der Europäischen Union, mehrere Botschaften, darunter die von Schweden, Indien und Indonesien, ein Gebäude des afghanischen Geheimdienstes und mehrere weitere Regierungsgebäude.

Auf Bildern war eine hohe Rauchwolke zu sehen, die über dem Zentrum aufstieg. Ein Augenzeuge berichtete auf Twitter von "dem lautesten Knall, den ich je gehört habe".

Eiffelturm bleibt dunkel

Wegen des islamistischen Terroranschlags in Kabul mit fast 100 Todesopfern schaltet Paris am Samstagabend um Mitternacht die Beleuchtung des Eiffelturms ab. Dies teilte Bürgermeisterin Anne Hidalgo via Twitter mit.

(APA/AFP/Reuters)

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